Oberkassel Katholische Frauengemeinschaft feiert 100-jähriges Bestehen

OBERKASSEL · Wenig ist über die Arbeit der Gründerinnen der Oberkasseler Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Sankt Cäcilia überliefert. Aus den ersten Vereinsjahren wird kaum etwas in den Kirchenbüchern vermerkt, auch die damals schon regelmäßig erscheinende Oberkasseler Zeitung berichtet wenig. Fest steht aber, dass im Februar 1912 die Frauengemeinschaft zum ersten Mal aktiv wurde.

 Der Vorstand mit Christa Mittler (2. von links, hinten) präsentiert sich mit neuen Schals.

Der Vorstand mit Christa Mittler (2. von links, hinten) präsentiert sich mit neuen Schals.

Foto: Max Malsch

Mit einem Festgottesdienst und einem mehrstündigen Empfang wurde am Samstagabend den Pionierinnen und 100 Jahre erfolgreicher Vereinsarbeit gedacht. "Es war nicht selbstverständlich, dass sich Frauen in dieser Zeit in einem Verein engagierten", merkte die Pressebeauftragte Edith Welling an.

Im Volksmund sei die Gruppe, die bereits 1913 stolze 373 Mitglieder zählte, viele Jahre liebevoll "Mütterverein" genannt worden. "Für unsere Vorgängerinnen war der Verein ein einmaliger Raum, in dem sie sich einsetzen und treffen konnten", berichtete Vorstandsmitglied Eva Brenner. Sperrig klang der Name, den sich die Gründerinnen gaben: "Christliche Mütter unter Anrufung der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria unter dem besonderen Schutze der heiligen Monica in der Pfarrkirche zur heiligen Cäcilia Oberkassel."

Auch wenn sich die Zeiten geändert haben, sind die Ziele der Frauen heute noch weitestgehend die selben wie zur Gründungszeit. "Erst mal setzen wir uns natürlich mit vielen Aktionen im Gemeindeleben ein. Kein Fest, kein Markt, keine Veranstaltung der Pfarrei findet ohne die kfd statt. Zudem leisten wir im deutschlandweit arbeitenden Verband aktive Lobbyarbeit", so Welling.

"Wir Frauen von der kfd haben beispielsweise mit dafür gesorgt, dass die Kindererziehungszeiten auf die Rente angerechnet werden", erläuterte sie. Ganz nebenbei setzen sich die meisten Frauen in ihren Bezirken auch sozial ein, besuchen kranke Mitglieder, gehen zu runden Geburtstagen und Hochzeiten und beschenken vor Weihnachten Senioren, zudem werden offene Angebote wie Wallfahrtsreisen, Museumsbesuche oder ähnliches angeboten..

Zählte die Oberkasseler kfd zu ihrem 50. Jubiläum 1962 noch circa 500 Frauen, ist die Nachwuchsarbeit heute schwieriger geworden. "Wir sind immer noch sehr stark und haben einige junge Frauen unter uns, es ist aber bei weitem nicht mehr so einfach Mitglieder zu werben wie früher", erklärte Brenner. "Interessierte junge Frauen sind selbstverständlich immer bei uns willkommen." Dabei sei die kfd ein toller Rahmen sich zu engagieren, betonte Welling.

Frauengemeinschaft

Mit mehr als 620.000 Mitgliedern in etwa 6.000 pfarrlichen Gruppen ist die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) der größte Frauenverband und gleichzeitig der größte katholische Verband Deutschlands. 1951 wurde der Verband als Zentralverband der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaften gegründet. Bereits 1928 formierte sich der Vorgänger "Zentralverband der katholischen Müttervereine", er wurde aber 1939 durch die Nationalsozialisten verboten. Weitere Infos: www.kfd-bundesverband.de.

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