Maifest in Küdinghoven Junggesellen feiern neues Maipaar Jessica und Marcel

KÜDINGHOVEN · Nach einem Jahr Unterbrechung wird in Küdinghoven wieder gefeiert. Die Eierkrone mit 6917 Eiern hängt auf dem Dorfplatz.

 Sie gehören auch im richtigen Leben zusammen: Jessica I. und Marcel I. wurden als neues Maipaar in Küdinghoven vorgestellt.

Sie gehören auch im richtigen Leben zusammen: Jessica I. und Marcel I. wurden als neues Maipaar in Küdinghoven vorgestellt.

Foto: Max Malsch

Jessica Hagemann und Marcel Geilen sind das neue Maipaar des Junggesellenvereins „Concordia“ Küdinghoven: Nach dem traditionellen Festumzug am Pfingstsonntag durch das Dorf nahmen die 20-Jährige, die gerade ihren Bundesfreiwilligendienst beendet hat, und der 24-jährige Anlagenmechaniker ihre Amtsinsignien aus den Händen von Herold André Birr entgegen.

Kurz zuvor hatten die Junggesellen die aktuellen und die letztjährigen Majestäten im Rahmen des Umzuges jeweils zu Hause abgeholt und zur Krönungsstätte auf dem Dorfplatz vor der Gasstätte „Am Brünnchen“ geleitet.

Im vergangenen Jahr hatten die Küdinghovener Junggesellen ihr traditionelles Maifest am Pfingstwochenende wegen des tragischen Todesfalles eines Mitglieds abgesagt: Der 20-jährige Berufsschüler Marius B. blieb trotz einer groß angelegten Suchaktion der Polizei und zahlreicher Freiwilliger nach einer Feier des Junggesellenvereins „Concordia“ zunächst spurlos verschwunden; erst Tage später wurde sein Leichnam am Düsseldorfer Rheinufer entdeckt.

Sieben Stunden Ersteigerung

Am 22. April, direkt nach dem Aufstellen des Dorfmaibaumes, hatte Geilen seine „Maijungfer“ – die auch im richtigen Leben seine Partnerin ist – in der Dorfgaststätte nach knapp sieben Stunden ersteigert: Eine Besonderheit in Küdinghoven ist, dass das letzte Gebot den Ausschlag gibt, was es den Aspiranten nicht immer leicht macht, den Zuschlag zu erhalten. Nach der Versteigerung wurde das neue Königspaar traditionell mit einem Stiefel Kölsch getauft, und die Junggesellen saßen gemeinsam mit den Mädels vom Maiclub noch bis in die frühen Morgenstunden zusammen, um den Dorfbaum zu bewachen.

Begonnen hatte das Maifest mit einem Dämmerschoppen am Freitagabend, am Samstag ging es dann mit dem Kinder- und Eierkuchenfest weiter, bevor mit leichter Verspätung gegen 18 Uhr die neue Eierkrone an ihrem Bestimmungsort auf dem Dorfplatz hing. „Es fehlte zunächst ein Schekel zur Befestigung“, erläuterte Herold Birr den Grund für die Verzögerung.

6917 Eier in 30 Tagen

Dass das neue Schmuckstück des Ortes gut befestigt wird, kann aufgrund der rekordverdächtigen Ausmaße schließlich nicht schaden: Insgesamt 6917 Eier hatten die Junggesellen und ihre Helfer aus dem Ort binnen 30 Tagen insgesamt ausgeblasen, um das Kunstwerk anzufertigen. Nach getaner Arbeit entspannten sich die Akteure dann zum Ausklang des Samstags beim Würfeln zum Schockturnier.

„Ganz ruhig waren wir nicht, denn der Wetterbericht sah ja nicht 100-prozentig sicher aus“, so Birr in Hinblick auf die vom Hagel zerschlagene Eierkrone des letzten Jahres. „So kurz nach dem Aufhängen wäre ein richtiges Unwetter schon blöd gewesen“, meinte er erleichtert, als der Regen sich pünktlich zum Start des Umzugs am Sonntag verzogen hatte. Nach dem Festakt im Dorfzentrum veranstalteten die Junggesellen dann noch das traditionelle Turnier im Fähndelschwenken und eröffneten den Maiball. Am Pfingstmontag ging das Maifest mit einem Frühschoppen zu Ende.

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