Ruderverein am Kalkuhl-Gymnasium Jungfernfahrt für Cuarenta und Möckel

Bonn · Der Schüler-Ruderverein des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums hat sein 40-jähriges Bestehen mit zwei Bootstaufen gefeiert. Außerdem wurde der Sportlehrer und langjährige Protektor des Vereins, Stephan Möckel, geehrt.

 Sportlehrer und Vereins-Protektor Stefan Möckel tauft den neuen Renn-Gig-Dreier auf seinen Namen.

Sportlehrer und Vereins-Protektor Stefan Möckel tauft den neuen Renn-Gig-Dreier auf seinen Namen.

Foto: MLH

Stephan Möckel kann gar nicht aufhören mit dem Kopf- schütteln. Gerade noch hat er einen nigelnagelneuen Renn-Gig-Dreier, der seinen Nachnamen trägt, taufen und einige Lobhudeleien auf seine Person entgegennehmen dürfen, als seine Schüler mit einem hübsch geschmückten Fünfer um die Ecke biegen und damit für die zweite Überraschung des Tages sorgen. Der Schüler-Ruderverein (SRV) des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums feierte jetzt am Clubhaus des ARC Rhenus sein 40-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt stand jedoch die Ehrung Möckels, seit 1991 Protektor der Schülerruderer.

Dem Sport- und Erdkundelehrer fehlen jetzt endgültig die Worte. Der Elternverein ist für die schneidige Cuarenta aufgekommen, das spanische Wort für 40. „Ihr seid verrückt, das kann man sich ja eigentlich nicht mal erträumen“, bringt Möckel dann doch heraus und lässt schnell anstoßen.

Der Protektor hatte zuvor den Kauf eines neuen Dreiers in die Wege geleitet, eines breiteren Modells. Seinen Wunsch, die Anschaffung eines Renn-Gigs, hatte er schnell wieder verworfen – sein Verein jedoch nicht. Einige Ehemalige beteiligten sich an der Finanzierung des schneidigen Boots und viele Familien ermöglichten obendrauf noch den Fünfer. „Bringt uns die Bande heile zurück, habt immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel und allzeit gute Fahrt“ wurde beiden Neuzugängen auf den Weg gegeben, bevor sie schwungvoll je einen Kelch Wasser abbekamen und es für die Jungfernfahrt runter ans Rheinufer ging.

In seinen 25 Jahren als Protektor sei es Möckel stets gelungen, „die Schüler auf der einen Seite schalten und walten zu lassen, auf der anderen Seite aber immer zur Stelle zu sein, wenn er gebraucht wird. Ihm gelingt es immer wieder aufs Neue, Begeisterung für den Sport zu verbreiten“, so Dietmar Blömer, Vorsitzender des Altherren-Verbands.

„Der Verein schafft eine Verbundenheit noch lange über die Schulzeit hinaus. Hier sind heute Leute dabei, die haben vor 20 Jahren Abitur gemacht“, weiß Möckel. „Ich bin sehr dankbar, dass ich sowas in meiner Lehrerlaufbahn erleben darf – wie der Sport aufgeblüht ist an der Schule.“ Lennart Heselhaus besucht Jahrgangsstufe elf des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums und gehört zum Vorstand des Vereins. „Ich bin erst seit einem Achtel der Zeit dabei, die es den SRV gibt“, so der 17-Jährige.

Die Jahre als Schülerruderer seien sehr prägend für seine Jugend. Und da kontinuierlich neue Sechstklässler dazukämen, müsse er sich auch keine Gedanken um die Zukunft des Vereins machen und könne demnächst in Ruhe sein Abi in Angriff nehmen. Dass der Abschied vom Schulalltag keinesfalls auch das Ende als Kalkuhl-Ruderer bedeutet, bewiesen die Feierlichkeiten.

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