Pfarrheim von St. Josef Jubiläumssitzung des Alten Beueler Damenkomitees

BEUEL · Im vergangenen Jahr hatten die Beueler Wiever schon etwas vermisst: Da hatte das alte Beueler Damenkomitee seine Weiberfastnachtssitzung ausfallen lassen, nachdem das Interesse der Frauen daran zuletzt zugunsten des Straßenkarnevals nachgelassen hatte.

 Sportlicher Spagat: Die Tanzgarde der Beueler Stadtsoldaten zeigt, dass sie für die laufende Session gut trainiert hat.

Sportlicher Spagat: Die Tanzgarde der Beueler Stadtsoldaten zeigt, dass sie für die laufende Session gut trainiert hat.

Foto: Max Malsch

Aber im 190. Jahr seines Bestehens wollte das Komitee darauf denn doch nicht verzichten. Deshalb kehrten die Frauen nach den vielen Jahren, in denen sie im Beueler Brückenforum gefeiert hatten, zu den Wurzeln zurück und feierten eine gemütliche Weibersitzung im Pfarrheim von Sankt Josef.

Dort gab es einen besonderen Höhepunkt: Die "Möhnemänner", zu denen auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch zählt, sangen als Wäscherinnen verkleidet einen eigenen Text frei nach dem Bläck-Fööss-Lied "Wisst ihr noch vor 40 Johr" und "He in unserem Veedel" von den Klingelköpp: "Me fiere Karneval he in Beuel am Rhing" hieß es da.

Als Zugabe gab es "Denn mir sin Beueler Mädche", und zum Ausmarsch sangen die Herren ein Bekenntnis: "Wir Männer sind alle Verbrecher, unser Herz ist ein finsteres Loch, haben tausend verschied'ne Gemächer, aber lieb, aber lieb sind wir doch - oder?"

Das kam hervorragend bei den annähernd 150 jecken Weibern im Saal an, die sich vor Sitzungsbeginn mit Kaffee und Kuchen stärkten und sich nach der Begrüßung durch Komitee-Präsidentin Ina Harder von einem amüsanten Programm unterhalten ließen. Dieses war wieder hauptsächlich "aus der eigenen Hüfte gestemmt", wie es Pressesprecherin Nina Probst ausdrückte.

Da wurde getanzt, gesungen, es gab Zwiegespräche und Büttenreden - unter anderem hatte Nimptschs Frau Hanne Hufschmidt ihren ersten Auftritt in der Bütt, wo sie Hörenswertes aus ihrem Lehrerleben berichtete. Der Oberbürgermeister selber hatte auch noch einen eigenen Gesangsauftritt. Die Kinder der Beueler Stadtsoldaten und die Hafengarde Oberwinter tanzten, und die Komitee-Damen präsentierten auch eine Modenschau mit Kostümen aus der Geschichte des Vereins.

Die begann bekanntlich 1824, ein Jahr nach dem ersten Kölner Karneval, als die Beueler Waschweiber beschlossen, ihren Männern nicht alleine den Spaß zu lassen. "Wenn man überlegt, aus was das Ganze entstanden ist und wo wir heute sind", schwärmte Probst. Das Alte Beueler Damenkomitee vereine alle Generationen von 16 bis mehr als 80 Jahren, mit dem Nachwuchs sehe es auch gut aus. So wird man sich um das 200-jährige Bestehen keine Sorgen machen müssen.

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