Neuer Vorsitzender bei den Bottemelechs Jonge "Isch gelowwe drinkfess ze sinn"

VILICH-MÜLDORF · "Es darf auch schon mal ein Kölsch sein", lachen die "Bottemelechs Jonge" Hans-Dieter Schallenberg und Helmut Sauff auf die Frage, ob der Name denn auch Programm sei. "Wir hatten damals Ziegen im Dorf und deren Milch wurde auch zu Buttermilch verarbeitet - so hatten wir bei den Jungs aus den Nachbardörfern schnell unseren Spitznamen weg", erklären die beiden den Ursprung des Namens.

 Helmut Sauff und Vorsitzender Hans-Dieter Schallenberg (r.) mit Amtsinsignie.

Helmut Sauff und Vorsitzender Hans-Dieter Schallenberg (r.) mit Amtsinsignie.

Foto: Kubik

Die "Buttermilchjungen" aus Vilich-Müldorf sind ein traditioneller und lokal nicht ganz unbekannter Männergesangsverein - anlässlich des Wechsels an ihrer Spitze haben Schallenberg und Sauff zu einem Gespräch eingeladen. Eigentlich hat Schallenberg die Präsidentschaft des Traditionsvereins bereits zur Jahreshauptversammlung im Herbst von Vorgänger Christian Friedrich übernommen: "Wir wechseln uns in der Präsidentschaft alle zwei Jahre ab, und ich bin am 31. Oktober gewählt worden", erklärt er.

"Die offizielle Amtsübergabe fand aber erst am 14. März bei unserem traditionellen Fischessen statt." Nach einem kleinen Umzug durchs Dorf und dem Einzug mit dem Traditionslied "Gefangen in maurischer Wüste" leistete Schallenberg den Bottemelechs-Schwur: "Isch gelowwe drinkfess ze sinn", heißt es darin und zum Beweis reicht während der Zeremonie tatsächlich ein Schluck Buttermilch. Als Amtsinsignie dient die Kopie einer Pietà, die die Männer dem Dorf 1989 gestiftet hatten, weil die alte gestohlen worden war. Die Truppe entstand aus einem lockeren Männerbund - in den 60er und 70er-Jahren zog man gemeinsam zum Schwofen von Dorf zu Dorf.

Später traf man sich regelmäßig zum Stammtisch und 1981 wurde aus einer Bierlaune im Karneval der heutige Verein gegründet. Heute, nach über 30 Jahren, ist das Erkennungszeichen der "Jonge" - ein Frack, zu dem weiße Turnschuhe getragen werden - nicht mehr aus dem Ortsbild wegzudenken. "Wer bei uns mitmachen will, muss erst einmal eine einjährige Azubi-Zeit hinter sich bringen", erläutert Sauff, der seit 16 Jahren geschäftsführender Vizepräsident ist. Danach folgt dann die traditionelle Taufe im Müldorfer Bach mit vorausgehender Bollerwagentour: "Das war bei mir im Jahr 2010", so Schallenberg.

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