Beste Chancen in der Altenpflege Informationstag für Pflegekräfte im Beueler Rathaus

Beuel · Bei einem Berufsinformationstag zu Pflegeberufen wurden am Dienstag im Beueler Rathaus Ausbildungswege und Stellenmarkt beleuchtet. Fazit: Beste Aussichten für Bewerber.

Bereits zur Mittagszeit konnten sich die Organisatoren des Berufsinformationstags Pflege im Beueler Rathaus über sehr guten Besuch freuen. „Vormittags kommen erfahrungsgemäß die erwachsenen Interessenten“, sagt Martina Schönborn-Waldorf vom Bündnis für Fachkräfte der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg, „und nachmittags die Schülerinnen und Schüler.“ Bereits eine halbe Stunde nach Eröffnung soll die erste Bewerbung auf einem der Tische gelegen haben. „Es lohnt sich, hier mitzumachen“, so Schönborn-Waldorf.

Beim Bündnis für Fachkräfte hatte sich die Arbeitsgruppe Pflege gebildet, die jetzt diesen Berufsinformationstag durchführt. Schüler der allgemeinbildenden Schulen, Fachklassen der Berufskollegs, Wiedereinsteiger, Quereinsteiger, Migranten – sie alle können sich an diesem Tag aus erster Hand über Ausbildungs-, Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren. Dazu gehören auch die Inhalte einer Altenpflegeausbildung, berufliche Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten. Außerdem werden die Interessenten über wichtige Anforderungen und Voraussetzungen aufgeklärt. Im persönlichen Austausch mit regionalen Einrichtungen und Pflegeunternehmen, den Fachseminaren für Altenpflege, der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg sowie des jeweiligen Berufskollegs können sich die Besucher informieren und beraten lassen.

„Die examinierten Altenpflegerinnen gehören zu der Berufsgruppe, bei denen ein Fachkräfte-Engpass am deutlichsten erkennbar ist“, sagt Martina Schönborn-Waldorf. „Bei dieser Berufsgruppe beträgt die Personalsuchdauer zurzeit rund acht Monate hier in Bonn.“ Die durchschnittliche Personalsuchdauer, also die Dauer von dem Zeitpunkt, zu dem eine gewünschte Stellenbesetzung erfolgen sollte, bis zur tatsächlichen Abmeldung einer Stelle bei der Arbeitsagentur, liegt im Rheinland bei unter vier Monaten. Am Gehalt kann es nicht liegen, stellt Schönborn-Waldorf fest. „Bereits in der Ausbildung werden anfangs 1 000 und im dritten Ausbildungsjahr 1 500 Euro bezahlt.“ Im Pflegeberuf selber, nach erfolgreicher Ausbildung, beträgt das Einstiegsgehalt 1.700 Euro und kann bis auf 3 000 Euro steigen. „Nahezu alle Unternehmen zahlen über Tarif“, ergänzt Schönborn-Waldorf. „Die Mär der unterbezahlten Pflegerinnen und Pfleger gehört ausgerottet.“

Der Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe, einer von 20 Teilnehmern beim Berufsinformationstag, setzt sich für Aus-, Fort- und Weiterbildung zur Fachkräftesicherung in der Pflege ein. Mit dem Projekt „Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ eröffnet der Verein besonders diesen Frauen eine neue berufliche Perspektive.

„Unabhängig von bestehenden Qualifikationen haben sie die Chance auf eine praxisnahe Ausbildung, auch in der deutschen Sprache, einen sicheren Arbeitsplatz und attraktive Aufstiegsmöglichkeiten“, berichtet Edith Kühnle, Geschäftsführerin des Vereins, und ergänzt: „Wir kümmern uns ebenfalls um die Kinder dieser Frauen.“

Weiter Informationen im Internet unter www.buendnis-fuer-fachkraefte.de oder www.perspektive-langes-leben.de sowie bei www.bv-pg.de.

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