Maikäferfest der Werbegemeinschaft Oberkassel In Oberkassel purzeln die Rekorde

OBERKASSEL · Die Werbegemeinschaft Oberkassel registriert so viele Teilnehmer und Gäste wie nie. Die Veranstalter führen das unter anderem auf mehr Öffentlichkeitsarbeit zurück. Auf dem Marktplatz begeisterten Musiker ihre Zuhörer.

 Burgherr, Burgfräulein, Drache, Ritter, Vogel und Werwolf: Sie alle spielen beim Elterntheater in der Kita Taubenschlag eine Rolle.

Burgherr, Burgfräulein, Drache, Ritter, Vogel und Werwolf: Sie alle spielen beim Elterntheater in der Kita Taubenschlag eine Rolle.

Foto: Stefan Knopp

Warum sieht man beim Maikäferfest überall nur Marienkäfer? „Weil sie schöner sind“, meinte eine Oberkasselerin. Das hatte sich auch die Werbegemeinschaft Oberkassel (WOK) bei der ersten Veranstaltung gedacht. „Dafür haben wir uns viel Kritik eingefangen“, sagte der Vorsitzende Oliver Lohr. Deshalb ist der richtige Käfer zumindest auf den Plakaten abgebildet. Bei der 14. Ausgabe am Samstag fand man „echte“ Maikäfer – aus Schokolade – nur bei Café Breuer.

Unterwegs kam man an allerlei Ständen vorbei. 72 Geschäfte und Vereine präsentierten sich auf der Königswinterer Straße – laut Oliver Lohr von der Werbegemeinschaft Oberkassel (WOK) so viele wie nie. Er sprach außerdem schon zwei Stunden vor Ende der Veranstaltung von einem Besucherrekord. Neben dem guten Wetter habe auch die Öffentlichkeitsarbeit der WOK dazu beigetragen: „Wir sind ein bisschen professioneller geworden, was die Eigenwerbung angeht.“

Schokoladenhersteller Georg Bernardini, einer der neuen Teilnehmer, bot einen Geschmackstest verschiedener Sorten an, bei der Kronen-Apotheke konnte man sich den Blutdruck messen lassen, vor einer Zahnarztpraxis bastelte ein Clown Luftballontiere, die Fahrschule Kraft hatte eine Carrerabahn aufgebaut und verkaufte Zuckerwatte, und und und. Es gab viele Möglichkeiten zum Basteln und Klönen. Bei der Zukunftswerkstatt war alles auf das Thema „Mittelalter“ der diesjährigen Abenteuertage vom 11. bis 16. Juli zugeschnitten, ein echtes Spinnrad inklusive.

Kita sammelt für Unfallopfer Christoph Herschel

Weiterhin präsentierte die Werkstatt ihr Programm fürs Freiwillige Soziale Jahr, dieses Jahr steht Ecuador im Fokus. Caroline (6) versuchte am Stand, einen Nagel in einen Holzblock zu hämmern, was ihre ganze Konzentration erforderte. Sie war mit ihrer Mutter Ulrike Beseke aus Duisdorf gekommen.

„Das Fest ist eine Reise wert“, fand diese. In der Kita Taubenschlag führten Eltern Ritter Rost auf – ein Theaterstück rund um Ritter, Prinzen, Drachen und Werwölfe. Sie spielten für einen besonderen Zweck: Das ehemalige Taubenschlag-Kind Christoph Herschel, heute 25 Jahre alt, ist seit einem Urlaubsunfall 2015 querschnittsgelähmt. „Die Familie ist permanent in Geldnot“, sagte Dirk Petry. Zum einen müsste das Haus behindertengerecht umgebaut werden. „Und der Transport nach Deutschland war extrem teuer“, so Rainer Girgenrath. Herschel selbst war nicht anwesend.

Das große Musikprogramm mit einheimischen und auswärtigen Künstlern auf dem Marktplatz zog den ganzen Tag über Zuhörer an. Gleich daneben zeigte der Heimatverein auf Fotos „Oberkassel früher und heute“ – dazwischen musizierende Schützen und tanzende Nixen: Das Fest war bunt und nicht gerade leise, aber die Anwohner schien das nicht zu stören. „Das ist doch kein Lärm“, meinte Peter Gaßmann. „Mir gefällt das Fest sehr gut, weil es nicht so überprofessionell ist.“

Mittendrin suchten die Kaasseler Jonge Kindertollitäten für 2016/17. Die angeblichen Kosten hätten viele abgeschreckt, sagte Schriftführer Heinz Groll. „Im Dorf wurde erzählt, das koste 5000 Euro.“ Die Kosten beliefen sich auf rund 1200 Euro. Ab 2017 könnten sich dann auch Erwachsene bewerben – allerdings müssten die ihre Ornate selber kaufen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort