Weitwurfwettbewerb In Hoholz fliegen die Weihnachtsbäume

Hoholz · In Hoholz haben sich Teilnehmer beim traditionellen Weihnachtsbaumweitwurf gemessen. Die Idee für den Wettbewerb stammt aus Schweden.

 Eine gute Kombination aus Kraft, Technik und Wurfstil war beim Weihnachtsbaumweitwerfen in Hoholz gefragt.

Eine gute Kombination aus Kraft, Technik und Wurfstil war beim Weihnachtsbaumweitwerfen in Hoholz gefragt.

Foto: Rainer Schmidt

In Hoholz gibt es seit vielen Jahren eine Tradition, die ihresgleichen im Bonner Raum sucht: den Weihnachtsbaumweitwurf. „Meines Wissens gibt es so eine Veranstaltung in Bonn nicht noch einmal“, sagte Wolf Lenze, der Vorsitzende des Bürgervereins (BV) Hoholz schon vor Jahren. Und dieser Satz hat noch Gültigkeit.

Bei nasskaltem Wetter fanden gut 30 Besucher den Weg auf den Parkplatz des kleinen Shopping-Centers der Firma Weitz. „Unentgeltlich“, so Wolf Lenze, „bieten wir auch in diesem Jahr Glühwein und Kinderpunsch sowie Streuselkuchen an.“ Zahlreiche kleinere Preise warteten außerdem auf Gewinner bei Damen, Herren und der Jugend. Doch Gewinner ist hier nahezu jeder, denn der „Klaaf om Berg“, der steht im Mittelpunkt. „Der Vorstand stellt die Bäumchen und er führt sie zum Schluss dem Grüncontainer zu“, erklärt Lenze. „Damit wollen wir verhindern, dass auf diesem Weg Bäume ‚entsorgt‘ werden.“

Bei dem Wettbewerb kommt es nicht nur auf Kraft und Technik, sprich Weite, sondern auch auf den Stil an. Drei Wurftechniken sind erlaubt: Überkopfschleuderwurf (wie beim Speerwurf), Drehschleuderwurf (wie beim Hammerwerfen) und Stoßwurf (wie beim Kugelstoßen). Jeder Werfer hat drei Würfe, wobei ihm freigestellt ist, welche der erlaubten Wurftechniken er anwendet. Eine Jury, bestehend aus drei Vorstandsmitgliedern des BV, misst nicht nur die Weite, sondern vergibt auch Haltungsnoten.

Regen war kein Hindernis

Die Idee zu diesem Wettbewerb soll aus Schweden stammen. Dort endet die Weihnachtszeit am 20. Tag nach Weihnachten, also am 13. Januar. Das ist der Namenstag von Sankt Knut, weshalb besagter Tag auch Knutfest genannt wird – nicht nur in der Werbung eines schwedischen Möbelhauses. An diesem Tag essen die Kinder die übriggebliebenen Süßigkeiten auf und die Weihnachtsbäume werden aus den Häusern geworfen. In Deutschland gibt es nationale Meisterschaften. Die Gemeinde Weidenthal in der Pfalz nimmt sogar für sich in Anspruch, jährlich eine Weltmeisterschaft auszurichten.

Alle Gäste beim Knutfest in Hoholz hatten trotz Regen und klammer Hände ihren Spaß. Und alle waren Sieger, denn wer bei diesem Wetter sein Haus verließ, der hatte schon gewonnen. Die selbstgesteckten Ziele, sportliches Vergnügen und gemütliches Zusammensein zu erleben, hat der BV auch in diesem Jahr wieder erreicht. Da konnte ihm sogar der Fisselregen keinen Strich durch die Rechnung machen.

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