Skate-Anlage Im Sommer soll in Beuel die Skate-Anlage eröffnen

Ramersdorf · Das Café an der künftigen Skate-Anlage auf dem Jugendverkehrsschulgelände in Beuel hat seit dem Wochenende bereits offen. Bald soll auch die Anlage stehen.

 Felipe freut sich, dass die Bonner Skater endlich eine richtige Anlaufstelle bekommen.

Felipe freut sich, dass die Bonner Skater endlich eine richtige Anlaufstelle bekommen.

Foto: Stefan Knopp

Entspannt blickte Philipp Nehren vom Verein Subculture Bonn auf das Gelände der ehemaligen Jugendverkehrsschule. Verwitterte Fahrbahnen, auf denen man noch die Markierungen erkennen kann, sind dort zu sehen, gesäumt von Alleebäumen. Bald aber wird es dort ganz anders aussehen. „Wir werden im Sommer hier Skateboard fahren“, sagte er am Samstag zuversichtlich.

An diesem Tag wurde mit der Eröffnung des Skate Cafés ein wichtiger erster Schritt zur Belebung des Geländes gemacht. Organisator Nehren konnte das richtig genießen. Großartiges Wetter, entspannte Leute, Musik vom DJ, Snacks vom Café Fuchsbau. Hier schleckten Kinder Eis, dort wurde der Grill angeschmissen. Nach diesem „Soft Opening“ soll das Café zunächst dreimal in der Woche geöffnet sein, sagte er. Wenn es komplett eingerichtet ist und die Baugenehmigung für die Skaterbahnen durch ist, soll die Anlage dann jeden Tag geöffnet sein.

Der erste Bauabschnitt ist komplett durchfinanziert und könnte, wenn die Genehmigung vorliegt, innerhalb von acht Wochen realisiert werden: Bis zur ersten Alleenreihe werden Street-Skate-Elemente aufgebaut: Stufen, Geländer, Hindernisse und dergleichen. Auch für die zwei weiteren Abschnitte gibt es laut Nehren eine Förderung, „die wir mit eigenen Mitteln füttern müssen“. Auch Sportfördermittel von der Stadt bekommt der Verein.

Abschnitt zwei wird ein „Bowl“-Element, eine halbkugelförmige Einlassung im Boden – diese Skate-Variante habe ihren Ursprung in den amerikanischen Swimming-Pools, so Nehren. Der dritte Abschnitt wird ein „Pumptrack“, eine Art Hügelparcours, auf dem die Skater Tricks vollführen können, ohne selbst Schwung holen zu müssen. Wettkämpfe auf beiden Varianten werden übrigens ab 2020 olympische Disziplinen. Alle Bereiche können zudem auch mit BMX-Rädern befahren werden.

Der grünste Skate-Park Deutschlands

Die Anlage wird weitgehend um die Alleebäume herumgebaut. Man müsse nur zwei Bäume umstellen, sagte Nehren. „Wir werden der grünste Skate-Park in Deutschland.“ Wann die Anlage vollständig ist, wollte er lieber nicht prognostizieren. Er freute sich, dass das Projekt Zuspruch bei der Stadt, der Politik und den Ortsvereinen findet. Letztere, meinte er, hätten kritisiert, dass die Entscheidung über ihre Köpfe hinweg getroffen worden sei. Aber letztlich seien auch sie an einer Nutzung des Geländes interessiert.

Für die Bonner Skater brechen dann also schöne Zeiten an. Eine eigene vielseitige Anlage, die von jedem kostenlos genutzt werden kann. Ein Platz, wo sie niemanden stören und nicht vertrieben werden: Basti und Felipe freuen sich drauf. Bisher hätten sich entweder an der Endenicher Josef-Strunck-Halle geskatet – „aber der Boden dort ist nicht gut“ –, oder am Bonner Loch, das es nicht mehr gibt. Meistens seien sie aber am Kaiserbrunnen. „Wir sind fast jeden Tag da“, so Felipe, „aber nie lange“. Denn das Ordnungsamt rücke schnell an. Sie könnten auch nach Köln unter die Zoobrücke oder nach Mondorf fahren, aber das ist weit und teuer. „Wir wollen in Bonn bleiben.“

Der Verein Subculture Bonn, der mit seiner Initiative „Beton für Bonn“ den Bau des insgesamt 840 000 Euro teuren Skate-Parks vorangetrieben hat, will Café und Anlage täglich von 12 bis 20 Uhr, freitags bis 22 Uhr öffnen. Vormittags sollen Schulen, Vereine und Institutionen die Fläche nutzen können. Aktuell hat der Verein etwa 40 Mitglieder. Infos auf www.subculture-ev.de und www.betonfuerbonn.de.

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