Musikalische Mundart „He am Baach“

Geislar · Peter Kunze alias „Bauer Dopfer“ aus Vilich-Müldorf führt seit vielen Jahren Kinder musikalisch an seinen Heimatdialekt heran. In den beiden Kitas in Schwarzrheindorf und an der Siegburger Straße schau er regemäßig vorbei, jetzt gab er ein Gastspiel im katholischen Kindergarten in Geislar.

„He am Baach“, singen Lotta, Matthias, Maja und ihre Freunde aus vollem Halse. „Bauer Dopfer“ sitzt mit seinem Akkordeon inmitten der Pänz des katholischen Kindergartens in Geislar und intoniert die „Nationalhymne vom Mühlenbach“: „Die Adaption des Bläck-Fööss-Klassikers „He am Rhing“ stammt von Doris Hatzfeld, der Frau des ehemaligen Vilich-Müldorfer Bürgervereinsvorsitzenden“, erklärt der passionierte Mundartsänger aus Vilich-Müldorf und ehemalige Leiter der „Bottemelech’s Jonge“, der eigentlich Peter Kunze heißt.

Wie so oft führt der engagierte Rentner Kinder aus der Region musizierend an den rheinischen Dialekt heran: „Ich hab mich riesig gefreut, als der Dopfer angeboten hat, das jetzt auch hier in Geislar zu machen“, sagt Karin Scherer: Die Leiterin der Einrichtung kennt den rührigen Senioren schon seit vielen Jahren – nahm in den 70er-Jahren selber an den Zeltlagern teil, die Kunze auch damals schon für die Jugendlichen aus den Dörfern entlang des Mühlenbachs veranstaltet hatte.

An den beiden Tagesstätten Büchelgarten in Schwarzrheindorf und in der Siegburger Straße kennt man die Sangesstunden schon seit Langem, aber für Geislar war jetzt die etwas andere Musikstunde eine echte Premiere: „Jetzt musiziere ich mit den Kindern in allen drei Kitas entlang des Mühlenbachs“, freut sich Dopfer und sieht es nicht so eng, dass das kleine Fließgewässer in Geislar schon als Vilicher Bach bekannt ist. „Unsere Kids singen eigentlich nur zur Karnevalszeit Lieder in Mundart“, weiß Erzieherin Cristina Henseler zu berichten. Mit dem Song „Jeslar alaaf“ revanchierten sich die gut 20 Kindergartenkinder dann ihrerseits musikalisch bei dem „musizierenden Bauern.“

Der kann übrigens auch, was die Anzeige einiger anonymer Tierschützer beim Veterinäramt betrifft, wieder aufatmen: „Die Sache ist zum Glück im Sande verlaufen“, berichtete er nach der Musikstunde: Auf einem rund 500 Quadratmeter großen Areal, das Dopfer für seine ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit nutzt, hält der 70 Jahre alte Hobbybauer neben Hühnern, Gänsen, Enten sowie einigen Schafen und Ziegen nämlich auch ein sogenanntes Gnadenbrot-Pferd, dessen Haltung die Tierschützer als nicht artgerecht kritisiert hatten.

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