Cryptopartys der Awo Hackern das Leben schwer machen

BEUEL-MITTE · Gute Hacker kommen in so ziemlich jeden mit dem Internet verbundenen Computer hinein. Um ihnen das Schnüffeln so schwer wie möglich zu machen, kann man seinen Rechner aber schützen - wie, erfährt man bei den Cryptopartys, die Jochim Selzer in den Räumen der Beueler Arbeiterwohlfahrt (Awo) durchführt.

 Kursleiter Jochim Selzer erklärt den Teilnehmern, welche Möglichkeiten der Verschlüsselung es gibt.

Kursleiter Jochim Selzer erklärt den Teilnehmern, welche Möglichkeiten der Verschlüsselung es gibt.

Foto: GA

Diese Themenfelder sind ihm dabei besonders wichtig: Verschlüsselung von E-Mails, Messaging-Programmen sowie Datenträgern, Anonymisierung und Passwortsicherheit. Universelle Lösungen gebe es dabei nicht, erklärte Selzer bei der letzten Veranstaltung am Montagabend. "Was für mich das Richtige ist, muss ich selbst entscheiden."

Allgemeingültige Regeln gebe es nur bei der Erschaffung von Passwörtern: Je länger und umständlicher, desto sicherer. Er empfahl willkürliche Kombinationen aus mindestens zwölf Zahlen, kleinen und großen Buchstaben sowie Sonderzeichen. Der eigene Name, der des Partners oder des Haustieres, Adressen und dergleichen seien quasi eine Einladung für Kriminelle.

"Der Browser ist das Einfalltor Nummer eins für Hacker", so der Kursleiter. Er gab Beispiele für freie Software, mit denen man zum Beispiel seine Daten auf Festplatten und USB-Sticks sichern, im Internet unerkannt bleiben und E-Mails auch für die Serverbetreiber unleserlich machen kann. Denn alle Kommunikation im Internet läuft über Server. "Der Mensch, der darauf sitzt, kann Ihre Mails lesen", warnte er die Teilnehmer. "Und er tut das auch." Zumindest würden die Texte nach Stichwörtern für gezielte Werbung durchforstet.

Die Köln-Bonner Cryptopartys gibt es seit 2013, in der Beueler Awo führt Selzer sie seit diesem Sommer durch. Jeder kann dort hinkommen. Klaus-Georg Kuhn hat das Betriebssystem von Windows auf Linux gewechselt und wollte dort Verschlüsselungen einführen. "Im Internet etwas sicher zu bekommen, war immer schwer." Er wolle es Datendieben aber nicht leicht machen.

Teilnehmer Frank Nord hat einen neuen Rechner mit einer aktuelleren Windows-Version. "Mittlerweile sammeln Betriebssysteme so viele Daten und schicken sie um die Welt", meinte er. "Da möchte ich schon ein Wort mitreden."

Die Cryptopartys in der Awo, Neustraße 86, finden immer am ersten Montag im Monat statt. Der nächste Termin ist entsprechend am 4. Januar. Beginn ist 18 Uhr. Auf www.cryptoparty.in/cryptopartykbn findet man weitere Termine in der Umgebung.

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