Dorfentwicklung Vilich-Müldorf Grundschule bleibt ein Wunsch

VILICH-MÜLDORF · Wenn man so will, könnte es morgen wieder losgehen mit der Bürgerinitiative für eine Schule in Vilich-Müldorf. Die Homepage www.gs-vilich-mueldorf.de gibt es nämlich immer noch. Das zeigt vielleicht, dass das Thema für die Eltern im Ort nicht vergessen ist.

 Dieses Grundstück am Müldorfer Anger wird für eine Grundschule freigehalten.

Dieses Grundstück am Müldorfer Anger wird für eine Grundschule freigehalten.

Foto: Max Malsch

Annette Horn zählte zu denjenigen, die sich 2011 für eine Schule und einen Treffpunkt im Ort stark machten. Und das, obwohl ihre Tochter erst 2014 in die Schule kommt. "Es lohnt sich, sich zu engagieren, auch für andere", betont sie noch heute. Ende 2011 hatte die Politik festgestellt, dass die Stadt aufgrund zu niedriger Anmeldezahlen nicht verpflichtet sei, eine Grundschule für Vilich-Müldorf einzurichten. Allenfalls als eine "freiwillige Leistung" und dafür sei kein Geld da.

Im laufenden Schuljahr würden die Vilich-Müldorfer Kinder im Wesentlichen zur Adelheidisschule und zur Marktschule gehen. "Das gilt auch für das Schuljahr 2013/14", teilte Elke Palm vom städtischen Presseamt auf Anfrage mit. Beide Schulen hätten trotz der Kinder aus Vilich-Müldorf noch ausreichend Aufnahmekapazitäten. Nach Angaben der Stadt werden im kommenden Schuljahr 44 Kinder aus Vilich-Müldorf eingeschult. Ferner rechnete die Verwaltung im Mai 2012 damit, dass die neuen 300 Einheiten des Wohnparks II "voraussichtlich nicht vor 2016 bezugsfertig" sein werden.

Nach der Entscheidung 2011 fühlten sich viele Eigenheimbesitzer von der Stadt verschaukelt. Das äußerte sich nicht zuletzt in vielen Leserbriefen im GA. "Unser Entschluss im Wohnpark I in Vilich-Müldorf eine Doppelhaushälfte zu errichten, wurde massiv geprägt durch die im Handbuch des Wohnpark I beworbene Infrastruktur (Kindergarten, Grundschule, Nahversorgung et cetera). Leider wurden viele dieser Versprechen bis heute nicht umgesetzt", schrieb eine Leserin im Oktober 2011.

Und ein Leser meinte: "Was nützt uns ein Versprechen, wenn am Ende des Tages die vielen Vilich-Müldorfer Kinder - darunter auch meine - als ständige "Auffüllkinder" anderer Schulen auseinandergerissen werden und dazu die Schulwege lang und gefährlich werden?" Andrea Horn gehört zu den Vilich-Müldorfern, die zumindest noch an einem Traum festhalten. Die Schule sei sicherlich ad acta gelegt, solange sich nichts Grundlegendes ändere. "

Aber es ging uns ja auch darum, perspektivisch etwas für ältere Kinder zu haben, deshalb wollten wir einen Treffpunkt einrichten", so Horn. Denn die Jugendlichen hätten keinen öffentlichen Platz, wo sie hinkönnten. "Außer dem Kinderspielplatz, aber da gehören sie auch nicht hin", meint sie. Ein Ort, der mittlerweile zu einem generationenübergreifenden Treffpunkt geworden sei, sei das Wohnprojekt Villa Emma. "Die Verantwortlichen bieten tolle Aktionen an, machen das aber freiwillig, und natürlich ist das keine Planungssicherheit für die Zukunft."

Andrea Hatzfeld, Vorsitzende des Bürgervereins, urteilt ähnlich: "Die Stadt bestückt unser Dorf mit 800 zusätzlichen Haushalten, liefert dann aber nicht die zugesagte Infrastruktur." Der Bürgerverein fordert deshalb die Stadt auf, über die Aufstellung eines temporären Baukörpers nachzudenken. "Das Reserve-Grundstück für einen Schulneubau ist noch frei. Und sollte wir irgendwann mal keine Schule mehr benötigen, könnte man in dem Gebäude ein Jugendzentrum einrichten", so Hatzfeld.

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