Damenkomitee in Ramersdorf Grün-Weiß feiert närrisches Jubiläum

Ramersdorf · Damenkomitee Grün-Weiß Ramersdorf besteht seit 111 Jahren. Der Verein nutzte die runde Zahl und zeichnete Mitglieder aus.

 Die Dilledöppchen legen bei der Sitzung im Pfarrheim von Sankt Gallus einen schwungvollen Tanz hin.

Die Dilledöppchen legen bei der Sitzung im Pfarrheim von Sankt Gallus einen schwungvollen Tanz hin.

Foto: Max Malsch

Ein närrisches und mehrere "normale" Jubiläen konnten die Frauen vom Damenkomitee Grün-Weiß Ramersdorf 1905 am Sonntagnachmittag bei ihrer Sitzung feiern: "Gut 111 Jahre ist es nun her, dass Hännchen Winterscheid, Margarethe Bennerscheid, Katharina Umschlag und Christine Lütz das Traditionskomitee beim Äpfel- und Birnenschälen in der Ramersdorfer Krautküche “Krokkes„ in der Holzgasse aus der Taufe hoben", erzählt Präsidentin Heike Schoroth hinter den Kulissen, während auf der Bühne die Dilledöppchen die Frauen begeistern.

Die Präsidentin ist Teil einer echten Karnevalsdynastie, und eines der anderen Jubiläen betrifft ihre eigene Familie: Vor genau 65 Jahren wurde ihre Mutter Marga Wesseling zur ersten Liküra-Prinzessin gekürt. Damit begründete sie nicht nur eine wichtige Beueler, sondern auch eine lange Familientradition: 1978 wurde Schoroth selbst zur Liküra Heike I. gekürt, und im Jahre 2003 hielt dann Tochter Diana Schoroth als Diana I. die Tradition hoch.

Im Verein sind sieben ehemalige Liküra-Prinzesinnen

Aber das waren tatsächlich noch immer nicht alle Jubiläen, die die Närrinnen am Sonntagnachmittag im Pfarrheim von Sankt Gallus begehen konnten: Susanne Fricke und Sitzungspräsidentin Sabine Gerwing feierten zudem ihre jeweils 25-jährige Mitgliedschaft beim Damenkomitee. "Heute besteht unser Verein aus 18 aktiven Mitgliedern, darunter sieben ehemalige Liküra-Prinzesinnen", erzählt Schoroth weiter, und der bescheidenen Frau ist ein gewisser Stolz deutlich anzusehen.

Der erste Kaffeeklatsch der Ramersdorfer Frauen mit ihrer Präsidentin Hännchen Winterscheid fand nach der Gründung an Weiberfastnacht 1906 im Gasthof "Zur Linde" statt. Schnell wuchs die kleine Schar, und 1929 übergab Winterscheid die Präsidentschaft an Maria Schauer. In jenem Jahr bekam das Damenkomitee seinen heutigen Namen und neue Uniformen.

Nachdem das Vereinsleben während der Wirren des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach geruht hatte, feierte man erstmals 1949 wieder Weiberfastnacht im Dorfkrug. "Ich weiß aus Erzählungen, dass es durch die Decke regnete und das Wasser mit Eimern auf den Tischen und der Bühne aufgefangen werden musste", erzählt die Präsidentin schmunzelnd.

"Die Sketche werden alle von uns selbst ausgesucht, einstudiert und aufgeführt."

Da hatten es die Karnevalistinnen am Sonntag im Pfarrheim deutlich besser: Im voll besetzten Saal amüsierten die vielen Aktiven auf der Bühne die Frauen mit Tanz, Gesang und Vorträgen wie dem Computerkurs: Der wird von einigen alten Herren - natürlich von den Damen selbst gespielt - besucht, und es geht natürlich nicht ganz reibungslos zu. "Das ist Karneval in seiner reinsten Form", findet Schoroth: "Die Sketche werden alle von uns selbst ausgesucht, einstudiert und aufgeführt."

Wie bei einer Karnevalsveranstaltung in Ramersdorf gar nicht anders denkbar besuchten natürlich auch die amtierende Liküra Sarah II. (Hafener) und Wäscherprinzessin Tessa I. (Steimel) das Pfarrheim. Den krönenden Abschluss der Veranstaltung machte dann der "Tanz der Badeperlen", eine Aufführung der eigenen Frauengruppe.

Mutter Marga Wesseling wurde übrigens 1969 zur Präsidentin gewählt, im Jahr 2001 übernahm die begeisterte Karnevalistin Schoroth das Amt dann selbst und sorgt nicht nur zur fünften Jahreszeit für geselliges Zusammensein: Jeden ersten Dienstag im Monat treffen sich die Vereinsmitglieder; obendrein unternimmt man jedes Jahr eine gemeinsam Fahrt und trifft sich zum "Dankeschönfest" in Schoroths Garten.

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