Neue Niederlassung des Karmeliterordens "Gottes Wille hat uns hierher gelenkt"

Nach seiner Versetzung 2011 von Bad Godesberg nach Beuel hat der indische Karmeliterorden um Pater Josey am Ennert eine neue Heimat gefunden.

 Pater Josey, 46 Jahre alt, leitet den Karmeliterorden am Ennert.

Pater Josey, 46 Jahre alt, leitet den Karmeliterorden am Ennert.

Foto: Max Malsch

Morgen wird die deutsche Niederlassung des indischen Karmeliterordens von der Unbefleckten Empfängnis Mariens (CMI) in der katholischen Pfarreiengemeinschaft "Am Ennert" in Pützchen in der Karmeliterstraße 6 feierlich eingeweiht. Um 18 Uhr beginnt ein Festgottesdienst in St. Adelheid. Der Orden hat vor zwei Jahren die Seelsorge in den drei Ennert-Gemeinden Christ König, Holzlar, St. Adelheid am Pützchen und St. Antonius, Holtorf, übernommen. Mit dem Ordenskoordinator für Deutschland, Pater Josey Thamarassery, sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

Ihr Orden ist jetzt seit 2011 in Pützchen. Sie haben Ihr Konvent hier neu beheimatet. Wie fühlen Sie sich "auf der Schäl Sick"?
Pater Josey: Wir haben auf der "Schäl Sick" eine neue und bleibende Heimat gefunden. Meine Mitbrüder und ich fühlen uns hier sehr wohl. Der Pfarrverband am Ennert hat uns sehr offen und herzlich aufgenommen. Wir sind froh und dankbar, unseren pastoralen Dienst hier zu tun.

Warum passt die St.-Adelheid-Pfarrkirche so wunderbar zu Ihrem Konvent?
Pater Josey: Schon 1688 wirkten die ersten Karmeliter in der Seelsorge in Pützchen und Umgebung. Wir sind stolz und dankbar, dass wir diese 325 Jahre alte Tradition fortführen dürfen. Gott hat unseren Weg nach Pützchen gelenkt.

Die CMI-Kongregation wurde 1967 päpstlich anerkannt. Was sind ihre Merkmale?
Pater Josey: Der CMI Orden ist der größte in Indien gegründete Orden, dem heute 3000 Brüder angehören. In den Anfangsjahren haben wir nur in Kerala Bildung für alle sozialen Schichten zugänglich gemacht. In den 60 Jahren hat der Orden dann seine Arbeit auf ganz Indien ausgeweitet. Gleichzeitig sandte er die ersten Ordensbrüder in die Welt hinaus. Wir gründeten Schulen und soziale Einrichtungen. Dafür erhielt der Orden 1967 die päpstliche Anerkennung: für uns Chance und Herausforderung. Meine Mitbrüder arbeiten heute in 30 Ländern aktiv und vertrauensvoll in der Seelsorge.

Wie viele Patres sind Sie hier in Bonn?
Pater Josey: Unserer Ordensgemeinschaft in Bonn gehören zurzeit drei Mitbrüder an. Im Erzbistum Köln sind 30 Mitbrüder in der Seelsorge tätig.

Wie hat es eigentlich angefangen mit den indischen Karmeliter-Patres in Bonn?
Pater Josey: Schon 1957 kamen die ersten CMI-Patres nach Bonn zum Theologiestudium. 1975 lud der Kölner Erzbischof Josef Kardinal Höffner unsere Ordensgemeinschaft ein, in der Seelsorge an St. Remigius in Königswinter mitzuwirken. 1981 bekamen wir vom Erzbischof die Pfarrgemeinde St. Servatius in Bad Godesberg-Friesdorf übertragen, wo Pater Jacob Thanniyil als verantwortlicher Pfarrer tätig war. Joseph Kardinal Höffner weihte persönlich unser Konvent und Kloster in Friesdorf ein.

Friesdorf war also die erste dem CMI anvertraute Pfarrei in Deutschland?
Pater Josey: Ja. Und wir haben sehr gerne dort gearbeitet. Viele Freundschaften sind entstanden. Über 25 Jahre wirkten unsere Ordensbrüder dort in der Seelsorge und galt Friesdorf als unsere deutsche Zentrale. Es folgten rasch Beauftragungen in anderen deutschen Diözesen. Zum 25-jährigen Ortsjubiläum in St. Servatius feierte Erzbischof Joachim Kardinal Meisner das Hochamt mit uns. In Deutschland arbeiten zurzeit 120 Mitbrüder in 16 Bistümern.

Sie sagen, der Orden empfindet den Ortswechsel 2011 von Bad Godesberg nach Beuel als Gottes Willen und seinem Plan entsprechend?
Pater Josey: Ja. Unser Orden soll die Karmelitertradition am Ennert fortführen. Wir sind froh und dankbar, dass Gottes Wille unseren Weg hierher gelenkt hat. Meine Mitbrüder und ich empfinden es als Gottes Plan, hier seelsorgerisch tätig zu sein und unsere deutsche Ordensniederlassung zu gründen.

Zur Person

Pater Josey Thamarassery, 46, stammt aus Südindien. Er hatte schon als Junge den Wunsch, Priester zu werden. 2011 schickte ihn sein Orden als Seelsorger nach Deutschland ins Bistum Münster. Hier promovierte er zum Doktor der Theologie über das Thema Mission.

2009 wurde er Pfarrer in St. Marien und St. Servatius, Bad Godesberg. 2011 wurde er wie auch die anderen indischen Patres vom Erzbistum Köln nach Pützchen versetzt. Hier ist er seither Pfarrvikar der Gemeinde und Koordinator des Ordens in Deutschland.

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