Besitzer bittet um Rückgabe Gesucht wird ein verschwundener Apfelbaum

OBERKASSEL · Zu seinem 60. Geburtstag bekam Christian Sondermann aus Oberkassel einen Apfelbaum geschenkt. Sicherlich war es kein Zufall, dass der Baum ein "Zuccalmaglio Renette" war, genannt nach dem Rheinischen Liederdichter Anton Wilhelm von Zuccalmaglio, denn der Beschenkte ist ein großer Liederfreund.

 So schön blühte der Baum im Frühjahr (links), von dem jetzt nur noch ein Fleck im Rasen zeugt.

So schön blühte der Baum im Frühjahr (links), von dem jetzt nur noch ein Fleck im Rasen zeugt.

Foto: privat

Da er keinen eigenen Garten besitzt und neben Liedern und Apfelbäumen auch den Rhein sehr liebt, wurde das Gartenbauamt der Stadt Bonn um Hilfe gebeten. Diese wurde nicht verweigert, im Gegenteil, der Apfelbaum wurde offiziell am Lieblingsplatz des neuen Besitzers am Rhein gepflanzt und auch gepflegt. "Viele Spaziergänger waren erstaunt und erfreut, so ein ungewöhnliches Bäumchen vor dem Wartehäuschen des Oberkasseler Schiffanlegers zu sehen", sagt Sondermann.

In diesem Frühjahr, seinem vierten Jahr am Rhein, war kurz nach Ostern über Nacht zu seiner großen Überraschung der ganze Baum verschwunden, ausgegraben und weg. Befragungen in der Bevölkerung blieben ohne Erfolg. Der Apfelbaum wurde noch einmal kurz an einer Straßenecke gesehen. Vermutlich war er dort von den Dieben abgelegt worden, ist aber nach kurzer Zeit wieder verschwunden. So ein vierjähriger Hochstamm-Apfelbaum ist ja kein ganz kleiner und kein ganz leichter Baum. "Den reißt man nicht einfach aus der Erde, dazu bedarf es schon einer Schaufel", ist sich Sondermann sicher. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser Diebstahl gezielt geplant gewesen sein muss. Jetzt stellt so ein junger Apfelbaum keinen großen pekuniären Wert dar. Das heißt jedoch, da der Baum nirgendwo aufgetaucht ist, dass ein vierjähriger "Zuccalmaglio Renette" jetzt vermutlich irgendeinen Garten schmückt.

"Falls jemand kürzlich einen Apfelbaum im Umfeld Oberkasseler Schiffsanleger/Jupp-Gassen-Halle aus dem Gebüsch mitgenommen haben sollte", so Christian Sondermann, "würde ich mich über eine Rückgabe sehr freuen". Einfach den Baum am Schiffsanleger ablegen, denn in das sichtbare Loch ist zwar Erde aufgefüllt worden, doch Gras ist über die Sache noch nicht gewachsen. Auch wenn Herr Sondermann inzwischen wieder lachen kann.

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