Geislarer Ortsgeschichte Gedenkplatten sind restauriert

GEISLAR · Die historischen Steine sind von Fachleuten gründlich aufgearbeitet worden und erinnern an das Wirken der Cellitinnen im Beueler Ortsteil Geislar. Jetzt sind sie wieder zu besichtigen.

 Weihen die Gedenkplatten ein: Michael Dörr,Sr. Bernharda,Serge Mpouma,Sr. Verona,Carl Jakob Bachem.

Weihen die Gedenkplatten ein: Michael Dörr,Sr. Bernharda,Serge Mpouma,Sr. Verona,Carl Jakob Bachem.

Foto: Max Malsch

Mit einer Gedenkfeier haben der Bürgerverein Geislar und der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch die restaurierten Gedenkstätten zur Erinnerung an die Cellitinnen auf dem Geislarer Friedhof eingeweiht.

Die 1989 entfernten Grabdenkmäler von der Schwesterngemeinschaft der Cellitinnen wurden im vergangenen Jahr mit Unterstützung des Denkmal- und Geschichtsvereins und des Bürgervereins Geislar von den Steinmetzmeistern Michael Naundorf und Olaf Krautien restauriert und neugestaltet. „Die Grabstätten sind zurück in Geislar. Das ist ein Grund zum Gedenken“, begrüßte Serge Mpouma, Vorsitzender des Bürgervereins Geislar, die anwesenden Besucher.

Unter den Teilnehmern der Gedenkfeier waren auch Schwestern aus dem Mutterhaus der Cellitinnen in Köln, unter anderem nahm Schwester Bernharda, Generaloberin der Cellitinnen, an der Gedenkfeier teil.

Die Schwestern der Ordensgemeinschaft der Cellitinnen haben bis heute ein ganzes Jahrhundert lang in Geislar gewirkt. „Wir haben eine persönliche Erinnerung an die große Geislarer Zeit. Deshalb ist es wichtig, dass wir äußere Zeichen setzen, die kollektives Gedächtnis freihalten“, sagte Carl Jakob Bachem, Vorsitzender des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-Rechtsrheinisch, und blickte auf die Geschichte der Cellitinnen in Bonn zurück. Diese begann bereits im Jahr 1916, als im Gasthof Muders ein von Ordensschwestern aus dem Vilicher St. Adelheidis-Stift betriebener Kriegskindergarten eröffnet wurde.

Bereits acht Jahre zuvor hatten sich schon Cellitinnen zur Heiligen Maria in der Kupfergasse zu Köln niedergelassen. Eine von ihnen wurde nach Geislar abgeordnet, um die pädagogische Leitung der Kita zu übernehmen. Im Jahr 1931 wurde mit dem St. Josephshaus die Geislarer Niederlassung der Cellitinnen errichtet. Die Ordensschwestern kamen von Vilich nach Geislar, um in dem neuen Kloster zu leben. Bis zu seiner Schließung im Jahr 1969 war es das Domizil der Ordensschwestern. Etwa drei Monate nach der Auflösung des Klosters am 31. Dezember 1969 verließen die Schwestern wieder Geislar.

„Das absolut selbstlose Wirken ist eine große Leistung, an die man nicht genügend mit Dank erinnern kann. Denken wir an die Schwestern und danken ihnen, was sie getan haben“, sagte Bachem und betonte, wie wichtig sichtbar bleibende Erinnerungszeichen wie Denkmäler, Monumente und Grabstätten sind. Bachem würdigte auch das Engagement des Bürgervereins, ohne das die Restaurierung der Erinnerungsstätte nicht möglich gewesen wäre. „Dass wir heute an den wunderbar restaurierten Grabstätten stehen, macht uns stolz. Für Bonn und Geislar ist das eine einzigartige Erinnerungsstätte“, so Mpouma. Mit der Segnung der Gedenkstätte durch Pfarrer Michael Dörr von der Gemeinde St. Joseph fand die Gedenkveranstaltung ihren Abschluss. Doch schon bald steht das nächste Ereignis an: Am 21. Mai feiert die Geislarer Kita unter Trägerschaft der Cellitinnen ihr 100-jähriges Bestehen.

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