Osterferien Fußballnachwuchs übt beim Feriencamp der SV Ennert-Küdinghoven

Küdinghoven · Das Fußballcamp des SV Ennert-Küdinghoven ist in den Ferien immer ausgebucht. Die Eltern holen nachmittags müde gespielte, zufriedene Kinder ab.

 Begeisterung für den Ball ist das verbindende Element der Nachwuchskicker beim Fußballcamp.

Begeisterung für den Ball ist das verbindende Element der Nachwuchskicker beim Fußballcamp.

Foto: Anke Vehmeier

Fußballprominenz in Küdinghoven: Messi, Ronaldo und Götze sind auf dem Kunstrasenplatz vertreten – genauer gesagt deren Trikots. Beim Fußballcamp der Spielvereinigung (SV) Ennert-Küdinghoven jeweils wochenweise während der Osterferien wollen es rund 40 Mädchen und Jungen beim Dribbeln, Tricksen und Toreschießen ihren Idolen gleichtun. „Jeder darf bei uns einmal Messi sein“, sagt Robert Jeschenko. Der Vorsitzende und sein Team – das sind die Betreuer Rolf Renkel und Carlos Aparicio sowie die „gute Seele“ Maria Fümming – organisieren das Fußball-Trainingslager seit zehn Jahren in den Schulferien.

„Für uns ist ganz wichtig, dass die Kinder Spaß haben, und von den Eltern bekommen wir immer ein herzliches Dankeschön, weil die Mädchen und Jungen am Abend so müde sind, das sie gleich ins Bett fallen. Die interessiert dann kein Computer und kein Fernsehen mehr“, sagt Jeschenko.

Die Nachwuchskicker trainieren das Dribbeln, das Passspiel und Schusstechniken. „Wir spielen Champions-League-Turniere, und jeden Tag wird der Elfmeterschützenkönig gekürt. Für den Sieger gibt es jeweils ein kleines Geschenk“, erklärt Jeschenko. Die Teilnehmer sind bis 14 Jahre alt. „Die Großen zeigen den Kleinen, wie es geht. Das klappt ganz wunderbar“, sagt der Trainer.

Wer wird Weltmeister?

Und wenn der eine oder andere einmal ein Wehwehchen hat, ist Maria Fümming zur Stelle. Sie sorgt zudem für die Verpflegung. „Bei uns ist jeder willkommen. Ganz wichtig ist jedoch die Fairness. Damit nehmen wir es sehr genau. Am Ende jeder Woche wählen die Kinder den fairsten Spieler“, berichtet der SV-Vorsitzende.

Die Begeisterung für den Fußball und die Gemeinschaft zeigt sich in den strahlenden Gesichtern der jungen Kicker. „Ich bin schon zum zehnten Mal dabei. Mir gefällt, dass alles so schön lässig ist, und ich mag das leckere Essen“, sagt Fynn. „Außerdem macht das Champions-League-Turnier sehr viel Spaß“, berichtet der 14-Jährige. „Mir gefällt das Spiel über das große Feld am Besten“, sagt Fernando. Der 7-Jährige trägt stolz das Trikot seines Vorbilds. „Ich finde Messi gut. Der schießt so tolle Tore“.

Neben den SV-Mitgliedern kommen auch Kinder der Vereine aus den Nachbarorten zum Camp. „Ich bin das zweite Mal dabei und finde auch das Spiel über das große Feld am besten“, sagt Anton von der JSG Beuel. Und wer wird im Sommer Weltmeister? „Ganz klar Deutschland“, ist der 9-Jährige überzeugt. Nur noch zwei Tage, dann ist das Camp zuende. Jeschenko ist kein bisschen müde, im Gegenteil, er ist genauso begeistert wie vor zehn Jahren oder zu Beginn dieser Ferien. „Die Truppe findet sich schnell zusammen. Schließlich haben wir alle das gleiche Hobby. Es ist immer harmonisch.“ Hinzu kommen die Erfahrungen, die der Nachwuchs fürs Leben mitnimmt. Eltern würden bereits jetzt Camps für die nächsten Ferien buchen.

Stolz auf die Urkunde

Jeschenko war 42 Jahre Polizist. Seit über 20 Jahren ist er Schiedsrichter im Bezirk Bonn. „Durch die eigenen Kinder bin ich wieder zum Fußball gekommen“, sagt er. „Ich bin jetzt so lange dabei, dass bereits die Kindeskinder mit mir trainieren. Ein tolles Gefühl. Da schickt der Vater seinen Sohn auf den Platz und sagt: Guck, das ist der Robert, bei dem habe ich Fußballspielen gelernt.“

Der 62-Jährige hat selbstverständlich einen Blick darauf, dass sich alle Kinder beim Camp wohlfühlen. Am ersten Tag habe er gemerkt, dass einer von den Kleineren – in voller Fußballmontur und mit Reuss-Trikot – wohl niemanden aus der Gruppe kannte und Berührungsängste hatte. Der Siebenjährige wollte nicht mehr wiederkommen. Jeschenko nahm ihn beiseite und Tim gestand, dass er so gern Torwarttraining machen würde. „Das haben wir gemacht, und das Eis war gebrochen.“

Zum Abschluss bekommen alle Kinder eine Urkunde mit Gruppenfoto und den Unterschriften der Trainer. „Auch Tim war stolz wie Oskar. Seine Mutter hat mir berichtet, er habe abends auf dem Bett gesessen und diese Urkunde immer wieder gelesen.“ Das sei für ihn der schönste Lohn. „Der Funke ist übergesprungen. Tim wird auch seinen Kindern vom Fußallcamp erzählen.“

Informationen, auch über das Anmeldeverfahren, gibt es auf www.sv-ennert.de

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