Kirmes und Schützenfest in Oberkassel Fünf Tage Ausnahmezustand
OBERKASSEL · Einen Auftakt nach Maß erwischte die Jesus-Maria-Josef Junggesellen-Schützenbruderschaft Bonn-Oberkassel 1794. Samstagnachmittag: Die Sonne scheint, die Menschen sind fröhlich und voller Vorfreude. Punkt 17 Uhr ist es soweit.
Die Schützen nehmen unter grün-weißen Wimpeln und Fähnchen in der Kastellstraße Aufstellung. Angeführt vom Tambourcorps Grün-Weiss 1950 Bonn-Oberkassel ziehen die Schützen los und marschieren schließlich auf den Marktplatz. Dort stellen sie die weiße Stange mit dem Vogel an der Spitze auf. "Das Aufstellen der Vogelstange ist das Zeichen, dass die Kirmes auf dem Marktplatz eröffnet ist", sagt Florian Bauer, Erster Brudermeister.
Für die Schützen hatte der Tag aber bereits mit einem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder auf dem Friedhof begonnen. "Das ist eine wichtige und schöne Tradition. Bei uns wird niemand vergessen", sagt der Erste Brudermeister. Anschließend gab es einen Festkommers für das Jubelpaar. "Ja, in diesem Jahr haben wir wieder etwas Besonderes. Wir feiern ein Jubelpaar - also das Paar, das vor 50 Jahren Schützenkönig und Schützenkönigin war", erklärt Bauer.
Gefeiert werden Margot Krummenast (geborene Müller) und Herbert Schneider. Schneider hatte 1965 den Vogel abgeschossen. Ihnen zu Ehren gab es gestern ein Jubilarkönigsschießen auf dem Parkplatz des Sportplatzes Stingenberg. "Zu diesem besonderen Programmpunkt dürfen nur die ehemaligen Schützenkönige antreten", erklärt Bauer.
Der Dauerregen und die kühlen Temperaturen am gestrigen Sonntag haben den Plan der Schützen doch etwas durcheinander gewirbelt. Zunächst wurden die Würdenträger nur auf einer gekürzten Strecke abgeholt und auch die Heilige Messe am Vormittag konnte nicht wie geplant stattfinden. Vorgesehen war, den Gottesdienst im Bürgerpark zu feiern, doch wegen der Witterung musste umdisponiert werden und die Heilige Messe wurde in die Kirche Sankt Cäcilia verlegt.
Für den heutigen Montag ist folgender Ablauf vorgesehen - wenn das Wetter mitspielt. Den Auftakt macht die Heilige Messe um 8 Uhr in Sankt Cäcilia. Anschließend um 9 Uhr treten die JMJ-Junggesellen auf dem Marktplatz an und um 11 Uhr beginnt dann das mit Spannung erwartete Königsvogelschießen auf dem Parkplatz des Sportplatzes Stingenberg.
Für 14 Uhr ist das Antreten der JMJ-Junggesellen auf dem Marktplatz, oder eine Stunde nachdem der Vogel gefallen ist, vorgesehen. "Dann haben wir den 164. Schützenkönig in Oberkassel. Mitschießen dürfen nur ledige Mitglieder, die mindestens ein Jahr in der Bruderschaft sind und das 21. Lebensjahr vollendet haben und ehrenwert sind - also kurz gesagt: Nur ehrenwerte Junggesellen dürfen antreten", erklärt Brudermeister Florian Bauer. Denn bis zum nächsten Programmpunkt ist das 163. Schützenpaar, André Dobkowitz und Dana Heimann, noch in Amt und Würden.
Um 15 Uhr wird dann der neuen Schützenkönig im Bürgerpark gekrönt und um 17.15 Uhr die neue Schützenkönigin vor deren Elternhaus. Es folgen die Ehrung des Jubelpaares von vor 25 Jahren, Anja und Ulrich Volkmer, auf der Königswinterer Straße sowie um 19.30 Uhr die Königsparade auf der Adrianstraße. Ein weiterer Höhepunkt beschließt den Montag: Um 20.15 Uhr beginnt der Königsball im katholischen Pfarrheim, Kastellstraße 21. Tanz und viel Spaß werden dabei im Mittelpunkt stehen.
"Der Dienstag steht ganz im Zeichen der Majestäten mit Ehrungen und Parade", sagt Florian Bauer. Am Mittwoch geht das Oberkasseler Schützenfest mit der feierlichen Beerdigung des Kirmeskerls um 20.30 Uhr am Rheinufer zu Ende.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.jmj-online.de
