Zahlreiche Besucher am Rheinufer So beliebt war das Frühlingsfest in Beuel

BEUEL · Bei bestem Wetter zog es zahlreiche Besucher am Wochenende zum 19. Frühlingsfest ans Beueler Rheinufer. Neben Blumen und Pflanzen gehörten auch Möbel zum Angebot.

Wenn einem bereits in der Friedrich-Breuer-Straße zahlreiche blumenbepackte Menschen vom Rheinufer entgegenkommen, ist mal wieder Frühlingsfest in Beuel: Am Samstag und Sonntag genossen Tausende die milden Temperaturen und deckten sich an einem der rund 60 Stände mit Blühendem ein.

Vor lauter Besuchern, Verkaufsständen und anderen Attraktionen fiel vielen eine durchaus gravierende Änderung gar nicht sofort auf: „Stimmt! Ja, irgendwas ist anders, hab ich schon gedacht“, sagten Andreas Baumgärtner und Katrin Holzlar. Außer drei klassischen Volvo-Modellen gleich im Eingangsbereich vor dem Chinaschiff waren in diesem Jahr nämlich keine Oldtimer auf der Rheinpromenade zu sehen: Die in den vergangenen Jahren immer parallel veranstalteten Oldtimertage „Beuel Classics“ finden in diesem Jahr nämlich erstmals als eigenständige Veranstaltung am 7. Juli statt.

Oldtimertage zu groß fürs Frühlingsfest

Beide Veranstaltungen hätten mittlerweile eine Größenordnung erreicht, in der sie schlichtweg nicht mehr ruhigen Gewissens am selben Wochenende hätten veranstaltet werden können, so Werner Koch, der als Vorsitzender der Gewerbe-Gemeinschaft Beuel federführend bei der Veranstaltung der Festtage war.

Auch Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus freute sich in seiner Eröffnungsrede über die Zweiteilung: „Ich bin sehr froh, dass das Frühlingsfest und die Beuel Classics mittlerweile so interessant geworden sind, dass wir jetzt statt einem zwei spannende Termine im Beueler Veranstaltungskalender haben.“ Zum Einkauf in die City konnte man vor oder nach dem Fest allerdings nur am Samstag gehen: „Es ist einerseits schade, dass der verkaufsoffene Sonntag gestrichen worden ist, andererseits können sich die Besucher auf eine größere und noch attraktivere Fläche am Rhein freuen“, so Koch.

Für Andreas Baumgärtner stand ohnehin etwas anderes als Oldtimer oder die Beueler City ganz oben auf der Prioritätenliste: Der Familienvater trägt trotz der milden Temperaturen zwei T-Shirts übereinander. Das obere habe er gerade frisch erstanden, erzählt er lächelnd, während seine Frau und die beiden Kinder Clemens und Felix gebannt dem Leierkastenmann Hermann Hergarten lauschen. Das Kleidungsstück einer Bonner Kultmarke mit Kiwi-Motiv gebe es nämlich jedes Jahr auf dem Fest deutlich günstiger als im Laden in der Stadt, freute er sich.

Ob die Blumen und Pflanzen deutlich günstiger als im Laden waren, sei einmal dahingestellt: Jedenfalls wurde reichlich gekauft. Gleich zwei große Margeritenstauden hatte eine ältere Dame auf der „Ladefläche“ ihres Rollators verstaut: „Ich wohne direkt hier um die Ecke und freue mich jedes Jahr auf das Frühlingsfest, weil ich dann nur einen kurzen Weg habe, um meinen Balkon zu bepflanzen, so die Seniorin.

New-Orleans-Jazz auf der Promenade

Offenbar animierte das reiche Angebot auch zu Spontankäufen: Ebenfalls über zwei Margeritenbüsche freuten sich Aysin und Oktay Kedik aus Menden: Das Paar, das eigentlich nur am Rhein spazieren gehen wollte, stand vergnügt in einer Warteschlange und nahm von seiner Frühlingsfestpremiere nun mehr als nur Erinnerungen mit nach Hause.

Außer Pflanzen und T-Shirts gab es auch noch allerhand andere Dinge zu kaufen: Der Ruf des Festes reicht inzwischen bis an die Maas, und so feierte ein niederländischer Möbelhändler mit einem interessanten Angebot in diesem Jahr seine Beueler Premiere. Aber auch, wer nichts kaufen wollte, konnte an dem Fest seine Freude haben: Sei es als Zaun- oder besser gesagt „Mauergast“ auf einem der Logenplätze im Biergarten der Rheinlust, von wo aus man einen einzigartigen Blick auf das Festgeschehen genießen konnte. Oder als Passant, der diverse musikalische Darbietungen zu hören bekam. Andreas Berger und drei Mitstreiter erfreuten Fans von New-Orleans-Jazz und Dixieland mit dem Walking-Act ihrer Rabbit-Tail-Jazzband: Mit Klassikern wie „Am Sonntag will mein Süßer mit mir Baden gehn“, „All of me“ oder „When the Saints go marching in“ marschierte die vierköpfige Truppe von Lehrern und Ehemaligen des Kardinal-Frings-Gymnasiums an den beiden Festtagen jeweils für zwei Stunden über die Promenade.

Und am Stand des Seelsorgebereichs „An Rhein und Sieg“ wartete eine Fußabdruckaktion auf die Gäste: Von dem Erlös der Fußspuren erhalten bedürftige Familien in Beuel Gutscheine, mit denen sie für ihre Kinder neue Alltags- oder Sportschuhe kaufen können.

Für die „nötige Ordnung“ sorgte wieder, wie schon in den vergangenen Jahren, Dorfpolizist „Zwille“ Zimmermann auf seinem Fahrrad, und auch die PS-Freunde mussten nicht vollkommen darben: Am Sonntagmittag starteten die Fahrer des Bonner Vespa-Clubs mit ihrem Vorsitzenden Bernd Kübler wieder zu ihrem traditionelle Blumenkorso, bei dem sie von ihren Rollern aus rote Rosen an die Besucher verteilten.

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