Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Fit in Finanzfragen

Oberkassel · Die 17 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Kalkuhl-Gymnasiums in Oberkassel sind fit in Finanzfragen. Seit November 2017 haben sie an acht aufeinanderfolgenden Mittwochnachmittagen, zusätzlich zum normalen Schulbetrieb, am Seminar „Fit für Finanzen“ teilgenommen.

 Manuela Dorlaß (v.l.) von der Verbraucherzentrale, Ursula Engling von DHL und Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums.

Manuela Dorlaß (v.l.) von der Verbraucherzentrale, Ursula Engling von DHL und Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums.

Foto: Horst Müller

Am Mittwochnachmittag erhielten sie ihre Zertifikate über die Seminarteilnahme. Dieses seit acht Jahren im Kalkuhl-Gymnasium erfolgreiche und informative Seminar wird von den Kooperationspartnern der Schule, DHL Express und der Verbraucherzentrale Bonn (VZ), durchgeführt. „Dabei geht es darum, die Jugendlichen auf ihre finanzielle Selbstständigkeit nach der Schulzeit vorzubereiten“, erklärt Antje Fingerhuth-Spindler, Initiatorin und Organisatorin des Seminars.

Wobei sie nicht das Taschengeld meint, was auch aus den Themen hervorgeht, die sich DHL und VZ geteilt haben. Was kostet das Leben und wie kann ich es finanzieren, stand bei der DHL im Mittelpunkt. Da ging es um Einnahmen aus beruflicher Tätigkeit und Abgaben, um Einkommenssteuer – Betriebswirtschaftslehre für Einsteiger, wozu auch Investitionen und Analysen von Jahresabschlüssen gehörten.

Die VZ vermittelte Grundwissen in Kaufvertragsrecht, Rechnungen und Mahnungen, Versicherungen, Studienfinanzierung und darüber, was es mit der ersten eigenen Bude an Schwierigkeiten auf sich haben kann.

Rund 25 Prozent eines Abschlussjahrgangs nehmen alljährlich an diesem Seminar teil, war von Fingerhuth-Spindler zu erfahren. „Meine Motivation, daran teilzunehmen, war, dass man diese Gebiete im Unterricht nicht vermittelt bekommt“, so ein Schüler. Außerdem stehe für viele die Frage im Raum, was auf sie zukommt, wenn sie in Kürze von der Schule abgehen. „Die Themenbereiche Versicherungen und Steuern“, so ein anderer Schüler, „sind für uns ohne kompetente Anleitung nur sehr schwer zu verstehen.“ Jan Münzner (17) gestand ein, dass er nicht das Gefühl hatte zu wissen, wie die angesprochenen Themen im Einzelnen funktionieren, insbesondere Versicherungen und Investitionsmöglichkeiten.

Er fühlt sich durch die Teilnahme besser auf das Leben nach der Schule vorbereitet. Auch Björn Rohr (17), der nach der Schule erst einmal eine Ausbildung machen möchte, stellte fest, dass man diese Themen im normalen Schulalltag nicht behandelt. „Wie viel Geld muss ich verdienen, um meinen eigenen Haushalt zu führen“, sei für ihn eine Erkenntnis, die er für sein Leben nach der Schulzeit gewonnen habe. Bei diesem Seminar, so das Fazit analog zu einer alten Lehrerweisheit, lernt man wirklich nicht für die Schule, sondern fürs Leben.

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