Sommerferien in Bonn Ferienfreizeiten für Kinder in Beuel sind in Gefahr

Beuel · Das Ferienangebot „Finkenhausen“ fällt in den Sommerferien definitiv aus. Die Abenteuertage in Oberkassel sind noch nicht sicher - aber auch nicht sicher abgesagt. Die Entscheidung wurde verschoben.

 Sozialpädagogin Elisabeth Koppitz, Leiterin der Jugendfarm, würde die Kinder auf das Gelände lassen. Noch darf sie es aber nicht.

Sozialpädagogin Elisabeth Koppitz, Leiterin der Jugendfarm, würde die Kinder auf das Gelände lassen. Noch darf sie es aber nicht.

Foto: Rainer Schmidt

Eine langjährige Tradition im Stadtbezirk Beuel haben die aktiven Sommerferienwochen für Kinder und Jugendliche der Zukunftswerkstatt Oberkassel (ZOK) mit ihren Abenteuertagen im Süden von Beuel und „Mini-Beuel“ beziehungsweise „Finkenhausen“, der Jugendfarm im Norden. Hunderte Kinder können sich in diesen Tagen, unabhängig vom Wetter, nach Herzenslust konstruktiv austoben.

Doch in den Tagen der Corona-Pandemie sehen die Ferienaktionen, die ab der letzten Juniwoche geplant sind, plötzlich ganz anders aus. Die schlechte Nachricht zuerst: „Finkenhausen“ fällt definitiv aus. „Wir hatten dort einen Wechsel in der Leitung“, so Elisabeth Koppitz von der Jugendfarm, „aber als dann jetzt auch noch das Coronavirus dazu kam, sahen wir uns außerstande, mit den Vorbereitungen für diese Ferienfreizeit zu beginnen.“

Die gute Nachricht lautet: Die Oberkasseler Abenteuertage sind noch nicht abgesagt. „Normalerweise hätten wir jetzt schon mit der Helferschulung begonnen“, so ZOK Chef-Organisator Johannes Heckmann, „doch da hat uns Corona einen Strich durch unsere Planung gemacht.“ Absagen möchte das ZOK diese Ferienwoche jedoch noch nicht. „Wir warten noch ab, wie sich die Auswirkungen der Pandemie entwickeln.“ Das Holz für die Abenteuertage müsse bis Ende Mai bestellt sein, was bedeute, dass bis dahin Klarheit herrschen müsse, so Heckmann.

Doch aufgeben gibt es für das ZOK auch im schlimmsten Fall nicht. Man überlege bereits, so war von Heckmann zu erfahren, ob man eine Abenteuerwoche in der letzten Juniwoche auch ohne Holz auf die Beine stellen könne. „Doch dann muss bis dahin das Corona-Kontaktverbot aufgehoben sein.“

Einsam ist dieser Tage Elisabeth Koppitz auf der Jugendfarm in Pützchen. „Im Durchschnitt haben wir hier 70 bis 80 Jugendliche tagtäglich“, sagt sie. Derzeit sind zwei Kollgen außer ihr noch auf der Farm - Reparatur- und Renovierungsarbeiten stehen auf dem Programm - sowie die Person, die für die Tierversorgung und -bewegung zuständig ist. „Wir würden gerne geöffnet haben“, sagt sie, „denn wir finden es sinnvoll, dass die Kinder an die frische Luft kommen und sich bewegen. Außerdem haben wir so viel Platz, dass es sich verläuft.“

Laufende Projekte mussten gestrichen, verschoben oder zurückgestellt werden. So wurde das Projekt „inklusive Osterferien“ kurzfristig abgesagt und auf Ostern kommenden Jahres verschoben. Ausgefallen ist auch eine Zeltfreizeit mit Kindern in Holland an einem Badesee in der ersten Ferienwoche. Oder das Projekt „Tier und wir“, das im Januar begonnen hatte und das jeden Samstag stattfand. „Der Kollege, der das Projekt leitet, wird in den letzten beiden Sommerferienwochen gebündelt das Projekt fortführen“, kündigt Koppitz im Gespräch mit dem GA an.

Geplant sei ferner, dass die Farm in den Sommerferien jeden Tag geöffnet haben wird, die Kinder können unangemeldet vorbeikommen. ‚Mini-Beuel‘, verspricht sie jetzt schon, wird im kommenden Jahr wieder stattfinden, die ersten Orga-Treffen hätten bereits stattgefunden.

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