Beueler Rheinufer Feiertrubel ärgert Nachbarn

Beuel · Das Beueler Rheinufer zwischen Kennedybrücke und Rondell ist ein beliebter Standort für Open-Air-Veranstaltungen. In diesem Jahr war dieser Abschnitt der Promenade an 31 Tagen für Festivitäten gesperrt. Zu viel - meinen viele Anwohner der angrenzenden Rheinaustraße.

Eine rasch gegründete Bürgerinitiative hat daraufhin Protestschreiben an Oberbürgermeister, Parteien und an die Bezirksregierung Köln geschrieben mit der Bitte, für mehr Ruhe, Sauberkeit und Ordnung am Beueler Rheinufer zu sorgen. Der Regierungspräsident wurde sofort aktiv und forderte die Bundesstadt auf, eine umfassende Stellungnahme zu den Beschwerden nach Köln zu senden.

Die Stadt Bonn selbst entschloss sich zu einer Aussprache mit den Nachbarn im Beueler Rathaus. Dieser Infoabend fand jetzt statt und führte zu folgenden Ergebnissen:

  • 2013 wird besagter Abschnitt am Rheinufer nur an 17 Tagen für Veranstaltungen genutzt. Die Stadt wird auch keine weiteren Anfragen genehmigen.
  • Der städtische Ordnungsdienst wird künftig während der Feste und auch sonst über im Sommerhalbjahr verstärkt an der Promenade und in der Rheinaustraße Präsenz zeigen.
  • Die Stadt will prüfen, ob sie für die Feste ein totales Glasverbot erteilen kann, um Scherben vor allem am Spielplatz und im Park zu vermeiden.
  • Die Stadt will klären, ob bei Großveranstaltungen wie zum Beispiel an Karneval mehr öffentliche Toiletten am Rheinufer aufgestellt und ob diese kostenlos genutzt werden können.
  • Die Stadt denkt darüber nach, ob sie künftig für die Dauer der Großveranstaltungen einen Bürgerbrief mit städtischem Ansprechpartner für Notfälle in der Rheinaustraße verteilen lässt.
  • Die Bürgerinitiative will diese Forderungen durch einen Bürgerantrag unterstützen und damit eine Diskussion in den politischen Gremien anregen.

"Die Anzahl der Veranstaltungen hat immer mehr zugenommen. Der Lärm ist oftmals unerträglich, aber auch das Wildpinkeln und der hinterlassene Dreck sind eine Zumutung. Wir fühlen uns schutzlos und von der Stadt allein gelassen", erklärte eine Anliegerin der Rheinaustraße.

Günter Dick, städtischer Marktmeister und für die Ordnungsdienste zuständig, zeigte Verständnis für die Anwohner, erklärte aber auch: "2012 ist diesbezüglich ein besonderes Jahr. Wegen des baustellenbedingten Wegfalls des Rathausvorplatzes mussten zum Beispiel die Rathauserstürmung und das Bürgerfest an das Rheinufer verlegt werden."

Ein Nachbar fragte, warum die Stadt nicht einige feste in den südlichen Teil der Beueler Rheinaue in Höhe von T-Mobil verlegt. Dazu antwortete Stephanie Clemens-Krämer vom Ordnungsamt: "Diese Fläche eignet sich von der Infrastruktur her nicht. Sie ist nicht entsprechend befestigt und es gibt dort weder Wasser noch Strom."

Einen anderen Nachbar ärgert die Dauer der Osterkirmes: "In diesem Jahr waren es 13 Tage. Jeden Tag dieselbe Musik, jeden Tag so gut wie keine Besucher. Das hält man als direkter Anwohner nicht aus. Wir können an diesen Tagen keine Fenster mehr öffnen." Dick antwortete: "2013 dauert die Kirmes wieder nur neun Tage. Das war dieses Mal eine Ausnahme, die ihren Grund im Veranstaltungskalender der Schausteller hatte."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort