Nutzung der Brachfläche in Bonn Beuel Evonik plant vollautomatische Packanlage

Beuel · Das Spezialchemie-Unternehmen Evonik will auf seinem Grundstück an der Ecke Königswinterer/Siegburger Straße in Bonn Beuel eine vollautomatische Packanlage errichten. Dafür muss zunächst ein neues Gebäude gebaut werden.

 Bagger reißen entlang der Brachfläche von Evonik eine Mauer ab. Die Arbeiten für die Packanlage sind im vollen Gange.

Bagger reißen entlang der Brachfläche von Evonik eine Mauer ab. Die Arbeiten für die Packanlage sind im vollen Gange.

Foto: Barbara Frommann

Seit einigen Tagen können Passanten und Autofahrer, die die Kreuzung Königswinterer/Siegburger Straße passieren, Bauarbeiten auf der Brachfläche des Spezialchemie-Unternehmens Evonik beobachten. Unter anderem werden Teile der Mauer, die mit Graffiti besprüht sind, mit schwerem Gerät abgerissen. Auf dem Gehweg stehen Absperrungen, Bauarbeiter sind damit beschäftigt, den Abbruchschutt abzutransportieren. In einem ersten Schritt wurde vor einigen Monaten das großflächige Gelände asphaltiert und geschottert.

„Zurzeit wird an unserem Standort in Beuel ein neues Gebäude gebaut, in dem eine vollautomatische Packanlage Platz finden wird“, erklärte Stefanie Prescher von Evonik auf GA-Anfrage. Die Anlage soll auf einer freien Fläche von mehr als 800 Quadratmetern im hinteren Bereich des Areals entstehen. Die Arbeiten seien Teil eines Großprojektes, das sich seit vergangenem Herbst in der Umsetzung befinde, erklärte die Sprecherin weiter. In eineinhalb Jahren soll das Bauprojekt dann komplett abgeschlossen sein.

Laut Evonik investiert der Konzern für die Neubauten rund 13,2 Millionen Euro. Seit März hatte das Unternehmen auf der Fläche eine Bodensanierung durchführen lassen, um mögliche Altlasten von früheren Industrieunternehmen zu entfernen – alleine die Maßnahme habe rund eine Million Euro gekostet, wie Betriebsleiter Christian Schulze Isfort dem GA bereits im Januar erklärte. Die Sanierung habe der Konzern freiwillig gemacht, um die Bodenqualität zu verbessern. In einem nächsten Schritt sollen nun mehrere Container auf der Fläche positioniert werden.

Das Containerdorf soll den Bauarbeitern und Mitarbeitern der beteiligten Firmen als Büro- und Sozialräume dienen. Evonik möchte in den kommenden Monaten auch das ehemalige Bürogebäude auf dem Gelände abreißen. Es stamme noch von den vorherigen Chemie- Unternehmen Marquart und Degussa. Das Bauwerk sei baufällig und seit mehr als einem Jahr nicht mehr nutzbar, weshalb die örtliche Evonik-Standortverwaltung derzeit in Containern untergebracht sei, erklärte Evonik. Eine entsprechende Bauvoranfrage habe das Unternehmen dem Bauordnungsamt gestellt.

Das Spezialchemie-Unternehmen produziert in Beuel Substanzen zur Mattierung von Farben. So können Farben matt dargestellt werden und glänzen nicht mehr. Als Grundsubstanz für die Herstellung diene ungiftige Kieselsäure. In vielen Bereichen ist das wichtig, wie zum Beispiel bei Büromöbeln. Abnehmer des mehlartigen Pulvers, das für die Weiterverarbeitung produziert wird, sei beispielsweise die Autoindustrie. In Beuel beschäftigt Evonik 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort