Kommentar zur Kommunalwahl 2020 in Beuel Es sind nur Kandidaten

Beuel · Die Beueler CDU schickt Werner Koch ins Rennen um das Amt des Bezirksbürgermeisters, die SPD schlägt Petra Maur für dieses Amt vor. Die Grünen entscheiden erst Anfang 2020, wer für sie kandidiert.

Wenn es ums eigene Personal geht, können Parteien schnell entscheiden. Bester Beweis ist die Nachfolgeregelung für Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus. Dienstag gibt er bekannt, 2020 nicht mehr für das Amt zu kandidieren, Donnerstag benennt seine Partei Werner Koch als neuen Spitzenkandidaten für die Bezirksvertretung. Um es deutlich zu sagen: Koch ist nur Kandidat und nicht bereits Nachfolger von Déus.

Zuerst sind die Wähler gefragt, und danach hat die Partei mit den meisten Sitzen in der Bezirksvertretung das Recht, den Bezirksbürgermeister zu stellen. Gewählt wird er oder sie von den 19 Bezirksverordneten. Um mindestens zehn Stimmen zu erlangen, wird aller Wahrscheinlichkeit nach eine Zweier-, Dreier oder notfalls sogar Vierer-Koalition gebildet werden müssen.

Wer in Beuel ab Herbst 2020 das Sagen haben wird, ist offener denn je. Warum? Da das über viele Jahre bewährte Polit-Gespann Günter Dederichs (CDU)/Dieter Schaper (SPD) auch nicht mehr zur Wahl antritt, ist eine erneute Koalition aus CDU und SPD eher unwahrscheinlich. Außerdem ist eine politische Mehrheit ohne Beteiligung der Grünen derzeit nur schwer vorstellbar. Die Bonner Grünen befinden sich wie die Landes- und Bundespartei im Aufwind. Beleg dafür ist besonders eine Entwicklung: Aufgrund eines mehr als 20-prozentigen Mitgliederzuwachses ist der Bonner Kreisverband der Grünen der zweitgrößte in Nordrhein-Westfalen. Folglich: Ein neues Bündnis ist noch lange nicht in Sicht, weil die Parteienlandschaft so sehr in Bewegung ist wie lange nicht mehr.

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