Kinderstadt Mini-Beuel Eröffnung am 22. Juli

PÜTZCHEN · Wenn man so will, könnte es schon morgen und nicht erst am 22. Juli mit der Kinderstadt Mini-Beuel losgehen. Die Plätze für 280 Kinder pro Woche sind vergeben, selbst die Warteliste ist geschlossen und alle 80 Betreuer sind geschult. Das Wichtigste aber: Die Steuerungsgruppe ist hochmotiviert. Dahinter verbergen sich Elisabeth Koppitz von der Jugendfarm, Rainer Kreuz von der evangelischen Kirchengemeinde Beuel und Katrin Birkhölzer vom Kleinen Muck, kurz: die Projektträger.

Ohne sie läuft nichts in Mini-Beuel (von links): Elisabeth Koppitz, Rainer Kreuz und Katrin Birkhölzer haben zum dritten Mal die Organisation der Kinderstadt übernommen.

Ohne sie läuft nichts in Mini-Beuel (von links): Elisabeth Koppitz, Rainer Kreuz und Katrin Birkhölzer haben zum dritten Mal die Organisation der Kinderstadt übernommen.

Foto: Max Malsch

"Wir haben das Angebot im Lauf der Zeit immer mehr professionalisiert", sagt Koppitz über die Ferienaktion der besonderen Art, die 2013 zum dritten Mal stattfindet. Zwei Wochen lang können zwei Kindergruppen am eigenen Leib erfahren, wie es ist, eine Stadt zu gründen und vor allem sie lebenswert zu gestalten. "Wir haben 62 Betriebe, die 77 unterschiedliche Berufe anbieten", erklärt Birkhölzer. Die sieben- bis zwölfjährigen Teilnehmer haben in der Kinderstadt eine Freiheit, die es für Erwachsene so nicht gibt: Sie können sich alle 30 Minuten bei der Arbeitsagentur einen neuen Job suchen. Schlechter sieht es dagegen in einem anderen Fall aus: "Sie können sich auch arbeitslos melden, bekommen dann aber keine Unterstützung", erzählt Birkhölzer.

Ob im Zirkus, beim Juwelier, der Stadtverwaltung, in der Kirche oder im Theater - das Jobangebot ist ausreichend. Sogar eine tägliche Zeitung wird gedruckt - mit Unterstützung des General-Anzeigers. "Die Kinder sind aber auch sehr erfinderisch, 2011 gab es sogar ein Tattoo-Studio", sagt Kreuz. Weniger begeistert war das Projektteam, als eine Gruppe einen Frittenladen aufmachte. "Selbstständigkeit ist okay, aber vorher müssen die Kinder einen Antrag beim Bürger- und Gründungsservice stellen", sagt Koppitz.

Bei aller Vorfreude: Die dritte Auflage von Mini-Beuel habe 2013 kurzzeitig auf der Kippe gestanden, sagt Kreuz. "Wir müssen uns zu einem Drittel über Sponsorengelder finanzieren", ergänzt Birkhölzer. Die Suche aber sei, gerade weil sie alle noch "nebenbei" Vollzeitstellen bei ihren Trägern hätten, sehr zeitaufwendig. "Die Stadt muss uns mehr unterstützen, vor allem wenn das Angebot so groß und qualitätsvoll bleiben soll", fordert Birkhölzer vom Kleinen Muck und Jugendfarm sowie evangelische Kirchengemeinde Beuel. Kreuz lobt allerdings die gute Zusammenarbeit mit der Jugendpflegerin der Stadt Bonn.

"Die Kinderstadt Mini-Beuel wird auch in diesem Jahr über die Richtlinien zur Förderung der freien Kinder- und Jugendhilfe Bonn bezuschusst", sagt dazu Isabel Klotz vom städtischen Presseamt. Dies erfolge unter anderem mit einem Tagessatz für Teilnehmer aus Bonn sowie für Betreuer. "2011 betrug die Fördersumme insgesamt 18.185,65 Euro", so Klotz. Eine Finanzspritze kommt in diesem Jahr von der Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse KölnBonn: Sie schießt 5000 Euro dazu. So kann Mini-Beuel in den Sommerferien vom 22. Juli bis 2. August von 9.30 bis 17.30 Uhr öffnen: auf der Jugendfarm, dem Bolzplatz und im Gemeindezentrum der Nommensen-Kirche in Pützchen.

Weitere Infos rund um die Aktion unter www.mini-beuel.de

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