Beueler Brückenforum Eine Prise Green-Juice-Festival

Beuel · Für Festivalfans sind die kalten Monate bis zum frühen Sommer eine lange Durstrecke. Erstmals in diesem Jahr verkürzte Forisk Entertainment, die im Sommer das größte Open-Air-Musikevent in der Region „Green Juice“ veranstalten, die festivalfreie Zeit, und brachte das „Green-Juice-Feeling“ mit einem Indoor-Event in das Beueler Brückenforum.

 Neun Bands heizten dem Publikum im Brückenforum ein.

Neun Bands heizten dem Publikum im Brückenforum ein.

Foto: dpa

„Mit unserem Special bereiten wir die Fans auf die kommende Festivalsaison vor, ohne uns abhängig vom Wetter zu machen“, erklärte Johannes Klockenbrink von Forisk Entertainment die Idee. 600 Besucher stimmten Klockenbrink und sein siebenköpfiges Kernteam weitgehend zufrieden. Dass die Besucherzahl leicht hinter den Erwartungen zurückblieb, war denn nicht nur auf das warme Wetter zurückzuführen, sondern auch auf das Beueler Blumenfest, das zeitgleich ein musikalisches Kontrastprogramm am Rheinufer bot. „Trotzdem erwägen wir, im Winter mit einem weiteren Indoor-Event an den Start zu gehen“, so Klockenbrink.

Neun Auftritte mit Rockmusik und akkustischer Gitarre

Jenen Festivalfans, die trotzdem den Weg in das Brückenforum gefunden hatten, boten sich zwei Bühnen, auf denen abwechselnd Rockfans und Anhänger der akustischen Gitarrenmusik, bei insgesamt neun Auftritten, auf ihre Kosten kamen. „Auch wenn die Indoor-Atmosphäre einen gewissen Charme hat, ist sie keinesfalls mit dem Original unter freiem Himmel vergleichbar“, resümierte Julian Reininger von der Band „Heldenviertel“, um anschließend lobende Worte zu finden: „Wunderbar war es, bereits mit Beginn der Veranstaltung vor einer großen Zahl von Besuchern zu spielen. Beim zweitägigen Original füllt sich der Zuschauerbereich bedeutend langsamer“.

Während viele Besucher die Sonderveranstaltung als Wegmarke zum „echten“ Festival betrachteten, wussten sie trotzdem die Vorteile unter dem Dach der Eventhalle zu schätzen. „Im Brückenforum gibt es echte Toiletten. Die sind bedeutend komfortabler als die sonst gewohnten Dixie-Toilettenhäuschen“, so Natalie Böhlefeld, die auch lobende Worte für diverse Kosmetikartikel wie Bürsten und Haarspray fand, das vor den Toiletten verkauft wurde.

Ob der Veranstaltung ohne Tageslicht, war ihrer Freundin Johanna Splittgerber ein Festivalbesuch zu dieser Jahreszeit überhaupt erst möglich: „Ich habe eine Allergie gegen Frühblüher. Um diese Jahreszeit wäre der Besuch eines Events auf freier Wiese undenkbar für mich“.

Der Aufbau im Gegensatz zum Green-Juice-Festival war einfach

Den Veranstaltern war die Premiere keine besondere Herausforderung. Im Gegenteil, wie Klockenbrink berichtete: „Mit dem Aufbau unter freiem Himmel beginnen wir bereits anderthalb Wochen vorher. Heute haben wir gemütlich um acht Uhr morgens angefangen“. Schließlich müssen unter dem Dach des Brückenforums weder Zäune aufgebaut, noch Toiletten und Generatoren aufgestellt werden.

Um ein wenig Outdoor-Feeling in den Eventsaal zu bringen, hatte das Veranstaltungsteam Zelte vor den Bühnen aufgebaut. Dort konnten sich Besucher mit allerlei Kleinigkeiten verpflegen, auch, wenn die Auswahl an Speisen nicht jeden begeisterte. „Im Sommer ist die Zahl der Verkaufsstände höher. Burger & Co. waren natürlich vorhanden, etwas ausgefallenere Speisen wie Burritos habe ich allerdings vermisst“, so Darius Jehm in Vorfreude auf das Original im Sommer.

Als Alternative zum mexikanischen Snack präsentierte das vegane Restaurant „grünspecht“ im Rahmen des Festivals erstmals Currywürste aus Sojafleisch und Burger mit Gemüsebuletten. Auf Pommes mussten Besucher am veganen Stand verzichten – der Einsatz von Fritteusen im geschlossenen Saal war einzig der Brückenforum-Küche vorbehalten.

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