Musikalisches Gemeinschaftsprojekt Ein eigenes Martinslied für Vilich-Müldorf

VILICH-MÜLDORF · 2012, da war es das Weihnachtslied-Repertoire, das Andreas Gassewicz um eine eigene Vilich-Müldorfer-Version erweitert hat. Und wer den Musiker kennt, der hatte vielleicht schon eine Vorahnung, dass es noch weiteres Liedgut zu revolutionieren gibt. Rechtzeitig vor dem Sankt-Martins-Zug in Vilich kommt Gassewicz nun mit einer eigenen Version zur Geschichte des heiligen Mannes.

 Ein Team, das sich gut ergänzt (v.l.): Musiker Andreas Gassewicz, seine Ehefrau und Texterin Astrid Bender sowie die Sänger Ursula Trautmann und Holger "Henry C." Conrad.

Ein Team, das sich gut ergänzt (v.l.): Musiker Andreas Gassewicz, seine Ehefrau und Texterin Astrid Bender sowie die Sänger Ursula Trautmann und Holger "Henry C." Conrad.

Foto: Max Malsch

Ohne seine Frau Astrid Bender würde "Am Martinsfeuer in Vilich-Müldorf" allerdings nur aus Noten bestehen. Denn der Text stammt von ihr. "Und dabei singe ich nicht und spiele kein Instrument", sagt sie mit einem Schmunzeln.

Warum, so könnte man kritisch fragen, muss man den Kindern zu diversen Martinsliedern (mit teilweise vielen Strophen) denn noch eines zumuten? "Wir haben uns einfach gewünscht, dass unser Dorf etwas hat, was andere nicht haben", meint Bender dazu.

Eher pädagogisch äußert sich Musiklehrer Gassewicz: "Kinder wollen neue Lieder lernen, und bislang reagieren sie toll darauf." Denn eine Demo-Version, aufgenommen im heimischen Tonstudio in Vilich-Müldorf, ist schon an die drei Kindergärten gegangen. Die Stimmen, die da das Heranreiten des gutes Mannes besingen, sind allerdings nicht die des Ehepaars.

Das Martinslied für Vilich-MüldorfDafür konnten die beiden ihre Nachbarin Ursula Trautmann und den Arzt ihres Vertrauens aus Holzar, Dr. Holger Conrad, gewinnen. Letzterer ist im Alltag zwar niedergelassener Internist in Sankt Augustin-Hangelar, in seiner Freizeit aber hat er sich dem Swing verschrieben. "Ich bin als Solosänger Henry C. mit Sinatra- und Bublé-Songs unterwegs", erzählt der singende Arzt. Trautmann ist Mitglied der Nachbarschaftsband "Nejbörs" aus dem Neubaugebiet. "Ich mag Traditionen, und außerdem bringe ich mich gerne ins Dorfleben ein", erzählt Trautmann.

Da die Idee zum lokalen Sankt-Martins-Lied erst im September entstand und alle beruflich stark eingebunden sind, war es schwierig, Termine fürs Tonstudio zu finden. "Ich habe dann Einzeltermine vergeben", sagt Gassewicz. Das Ergebnis jedenfalls klingt gut, und wenn man dem Profi sagt, es habe etwas von einem Kinderlied, ist er nicht böse: "Sie sollen das ja auch schnell nachsingen können."

Begeistert ist auch Andrea Hatzfeld, Vorsitzende des Bürgervereins: "Wieder einmal eine gute Initiative aus dem Neubaugebiet." Die Premiere des Liedes gibt es bei Glühwein und Kinderpunsch nach dem Umzug am Samstag, 9. November. Und wer Gassewicz und seinen Mitstreitern vorwerfen sollte, etwas gegen die traditionellen Brauchtumslieder wie "Laterne, Laterne" oder "De hill'je Zinte Mäetes" zu haben, dem sei gesagt: Nach "Am Martinsfeuer in Vilich-Müldorf" soll es noch mit viel bekanntem Gesang weitergehen.

Der Martinszug in Vilich-Müldorf startet am Samstag, 9. November, um 17.30 Uhr an der Kirche. Über "Am Herrengarten" und weitere Straßen geht es zum Mendener Weg. Dort erklingt gegen 18 Uhr auch zum ersten Mal das neue Lied.

"Am Martinsfeuer in Vilich-Müldorf"

Ein Auszug:
"Sankt Martin war ein guter Mann, er kam mit seinem Pferd heran, dem Bettler seinen Mantel gab, drum ich ihn in Erinn?rung hab. Am Martinsfeuer in Vilich-Müldorf alle sind dabei, Laternen leuchten, die Kinder singen, es ist wie Zauberei. (Refrain)

Das Feuer lodert im Mondenschein, an Arme wird gedacht, den Weckmann holen, dann schnörzen gehn, Sankt Martin ist heut Nacht. Die Menschen fanden Martin toll, er war ja auch so liebevoll, bescheiden vor der Bischofswahl, versteckt er sich im Gänsestall. Am Martinsfeuer... (Refrain)"

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