Beueler Stadtsoldaten Ehrensenator Süper war super

Beuel · Dass Veranstalter neuer Karnevalsformate vor dem Start Lampenfieber haben, ist verständlich. Selbst bei so Routiniers wie den Beueler Stadtsoldaten kommt diese Nervosität vor. Als jedoch am späten Freitagabend der erste Herrenkonvent des Corps geschlossen wurde, blickten sich Kommandant Hans Hallitzky und Senatspräsident Wolfgang Schlösser zufrieden an.

 Bei der Ehrung auf der Bühne: Linda Kerp (v.l.), Wolfgang Schlösser, Hans Süper, Hans Hallitzky und Carina Gimber.

Bei der Ehrung auf der Bühne: Linda Kerp (v.l.), Wolfgang Schlösser, Hans Süper, Hans Hallitzky und Carina Gimber.

Foto: Max Malsch

Und dazu hatten sie auch allen Grund. Das Konzept war aufgegangen, die 130 Gäste verließen fröhlich das Zeughaus unter der Kennedybrücke. Garant des Erfolgs war Hans Süper. Die kölsche Bühnenlegende hat trotz seiner 80 Lebensjahre nichts verlernt: Verschmitzt, spitzbübisch und humorvoll blickte er in seinem Vortrag auf 68 Bühnenjahre zurück - natürlich begleitete er sich selbst musikalisch auf seiner Flitsch. Die Gäste klebten ihm förmlich an den Lippen und verfolgten mucksmäuschenstill seine Rede. Kaum vorstellbar, aber wahr: Es war der erste Auftritt Süpers bei den Beueler Stadtsoldaten überhaupt.

Als sein Vortrag ohne Verstärker nach 45 Minuten beendet war, erhoben sich 130 Männer von den Plätzen und applaudierten minutenlang. „Dass ihr mir so lange zugehört habt - unglaublich. Ich bin gerührt“, sagte Hans Süper mit demütiger Stimme. Hallitzky und Schlösser ernannten den Karnevalsoldtimer als Anerkennung für sein Lebenswerk zum ersten Ehrensenator des Corps.

Der Senat hatte aber noch andere Akteure mit Niveau verpflichtet: den Tenor Norbert Conrads, der kölsche Lieder sang, Et Klimpermännche alias Thomas Küpper, das Tanzcorps Höppebeenche aus Bergheim, die KG Fidele Kölsche und Ne Knallkopp alias Dieter Röder. Im historischen Brückengewölbe von 1898 überzeugten sie alle.

Die sechs Stunden waren schnell verflogen, und das Format Herrenkonvent kam gut an. Was an diesem Abend nicht so gut funktioniert hat, war das Einhaken, Mitsingen und Schunkeln. Da fehlten eben doch die Frauen. Hallitzky und Schlösser legten ein Versprechen ab: 2019 wird es den zweiten Herrenkonvent geben.

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