Im Heimatmuseum Beuel Ditmar Doerner liest aus seinem neuen Krimi "Museumsmord"

Beuel · Im Heimatmuseum Beuel las Journalist und Autor Ditmar Doerner aus seinem neuen Krimi "Museumsmord". Darin ruft ein Mord in der Bonner Südstadt die Kommissare Lukas und Faust auf den Plan. Doerner nahm die Zuhörer in Beuel mit an den Fundort der Leiche.

 Ditmar Doerner im Innenhof des Heimatmuseums.

Ditmar Doerner im Innenhof des Heimatmuseums.

Foto: Meike Böschemeyer

Das Kommissaren-Duo Lukas und Faust ermittelt wieder: Journalist und Autor Ditmar Doerner las am Donnerstagabend im Heimatmuseum Beuel aus seinem neuen Krimi "Museumsmord". Die Zuhörer waren begeistert von Doerners Schreibweise, die dem Bonn-Krimi eine besondere Authentizität verleihe.

Ein Mord in der Bonner Südstadt ruft die Kommissare Lukas und Faust auf den Plan: Eine verbrannte Frauenleiche wird im Bett des bekannten Galeristen Steven S. Schröder gefunden. Dieser ist spurlos verschwunden. Kommissarin Margot Lukas und Kommissar Fabian Faust erklären den Galeristen zum Hauptverdächtigen, bis sie eine dramatische Entdeckung machen. Schröder hat die Frau nicht umgebracht, der eigentliche Mörder ist noch auf freiem Fuß.

Doerner nimmt die Zuhörer im spärlich beleuchteten Heimatmuseum mit an den Fundort der Leiche. Die Situation, in der Kommissarin Lukas am Fundort ankommt, beschreibt Doerner sehr detailliert: jegliche Wahrnehmung der Kommissarin, sei es das aufgeregte Verhalten ihres Kollegen am Telefon, der Lärm eines immer wieder anfahrenden und bremsenden LKW auf der Straße oder die Erinnerung an die kurz zuvor stattgefundene Diskussion mit einer Anwohnerin über einen Parkplatz, wird dem Leser dargestellt.

Auf die Frage, nach welchen Aspekten er eine Situation beschreibe, antwortete Doerner: "Wenn ich eine Szene schreibe, dann frage ich mich: Was würde ich in dieser Situation wahrnehmen?" Diese Frage führe er auf seine Erfahrungen als Polizeireporter zurück: "Man ist in so einer Situation angespannt, die Sinne sind wacher." So registriere man auch vieles am Rande der Wahrnehmung. Zudem machten es die Beschreibungen bunter, authentischer: "In der Südstadt ist der Verkehrslärm kaum zu überhören und einen Parkplatz findet man dort auch nicht so leicht", sagte Doerner, was von den Zuhörern mit einem wissenden Lachen bestätigt wurde. Bei den Zuhörern kommt der Schreibstil sehr gut an: "Dadurch kann ich mich in die Umgebung, in die Situation und in die Menschen sehr gut hineinversetzen", sagt Helga Zeitler. Man erkenne die Orte der Stadt wieder, was den Roman zu etwas Besonderem mache, so eine andere Zuhörerin.

Spannend für Doerner selbst war die Entwicklung seiner Hauptfiguren: Er kenne sie zwar durch und durch, doch sei er manchmal selbst verblüfft über das Verhalten seiner Figuren, das von einem gewissen Eigenleben zeuge: "In dieser Geschichte entwickelt sich eine spannende Situation, denn Lukas und Faust müssen eine Zeit lang unter einem Dach leben. Wie das klappt, das machen die beiden unter sich aus, ich schreibe das nur."

"Museumsmord" ist in der Edition Lempertz erschienen und bei Thalia für 9,99 Euro erhältlich. ISBN 978-3-96058-295-3

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort