Polizeipräsidium Bonn Dietrich Faber las aus "Tote Hunde beißen nicht"

Ramersdorf · So, wie sich die 240 Gäste der Krimilesung im Bonner Polizeipräsidium auf die Sitzplätze im Bistro stürzten, hätte es fast einen Mord geben können. "Es ist zwar gesittet, aber jeder hat dieses gewisse Funkeln in den Augen", sagt Autor Dietrich Faber. Er las aus seinem noch nicht veröffentlichten Buch "Tote Hunde beißen nicht" vor.

 Mit Gitarre: Dietrich Faber saß nicht auf seinem Stuhl und trug trocken vor, sondern "spielte" seinen Kriminalroman.

Mit Gitarre: Dietrich Faber saß nicht auf seinem Stuhl und trug trocken vor, sondern "spielte" seinen Kriminalroman.

Foto: Max Malsch

Nachdem die JazzRockPop-Band des Landespolizeiorchesters mit einem Medley aus Pink Floyds "Time" und der Tatort-Titelmusik den Abend eingeleitet hatte, zeigte Faber, dass er eigentlich Kabarettist ist. Er saß nicht auf seinem Stuhl und trug trocken vor, sondern spielte seinen Kriminalroman. Dabei ging es nicht nur recht düster, sondern streckenweise auch lustig zu.

Zum Beispiel als er schilderte, wie die Hauptfigur Kommissar Henning Bröhmann einen Tanzkurs mit seiner Frau besuchte. Faber versetzte sich aus der Sichtweise des Polizisten in die Rolle des Lehrers "Tango-Günni", der die angegraute Astrid in ihrer engen Gymnastikhose flott und mit viel Körperkontakt über die Tanzfläche fegte.

Es wurde aber auch schnell wieder ernst, denn Bröhmann ist für die Sicherheit im hessischen Vogelsberg verantwortlich. Und als Sohn des ehemaligen und Neffe des aktuellen Polizeichefs kann er den malerischen Landstrich so richtig genießen. Meistens jedenfalls: Seit 2011 hat Faber ihn bereits zwei Mal aus der beschaulichen Idylle gerissen und mit den Widrigkeiten des Polizistenlebens konfrontiert.

Im neuen Buch hat Bröhmann die Nase voll von der Provinz, den Kollegen, dem diktatorischen Vater. Mit dem reist er eines Tages nach Berlin: Beerdigung eines alten Kollegen. Dort passiert etwas Unerwartetes, kurz darauf ist der Vater verschwunden. Bröhmann geht der Sache nach und kommt einer alten Geschichte auf die Spur. Ein Mann verschwand vor Jahrzehnten hinter Gittern und schwor Rache, nun sterben in der Gegenwart Menschen. Und Hunde.

"So eine Geschichte in einem Polizeipräsidium erzählen zu dürfen, ist schon etwas Besonderes", sagte Faber. Er fand es gut, dass die Beamten die Behörde den Bürgern öffneten und mitlachten, wenn ihr Job auf die Schippe genommen werde. Zwar spielten seine Romane in der hessischen Provinz, könnten in ihren alltäglich Situationen aber auch in Bonn und Umgebung passieren.

Und auch an diesem Krimiabend spielte die JazzRockPop-Band des Landespolizeiorchesters für die Gäste auf und sorgte für die passende Untermalung.

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