Kommentar Die Stadt ist in der Pflicht

Meinung | Vilich-Müldorf · Kann man aus der Geschichte lernen? Ja, man kann, weil sie sich oftmals wiederholt. 1987/88 hat der Bürgerverein Vilich-Müldorf gemeinsam mit den anderen Dorfvereinen den Bau der Mühlenbachhalle organisiert und durchgeführt.

Die Stadt Bonn wollte damals kein Geld für eine Mehrzweckhalle ausgeben – vor allem aus der Sorge heraus, andere Orte im Stadtgebiet könnten ähnliche Forderungen stellen. Lediglich ein zinsloses Darlehen wurde seitens der Stadt gewährt.

Heute, fast 30 Jahre später, beschäftigt den Bürgerverein ein ähnliches Problem. Wieder wird Geld benötigt, wieder für die Mühlenbachhalle. Und wieder kann oder will die Stadt Bonn kein Geld für die dringend erforderliche Sanierung bereitstellen.

Das schnelle „Nein“ zur Kostenbeteiligung kann sich für die Stadt Bonn umgehend zum Bumerang entwickeln. Sollte der Bürgerverein die Mühlenbachhalle aus Sicherheitsgründen schließen müssen, fehlt dem Ort eine Mehrzweckhalle. Karnevals-, Sport-, Senioren- und andere Brauchtumsveranstaltungen müssten ausfallen. Das gesellschaftliche Miteinander hätte ein schnelles Ende.

Und wo findet dann die Integration der Flüchtlinge statt? Bekanntlich will die Stadtverwaltung vier von sieben künftigen Beueler Flüchtlingsunterkünften in Vilich-Müldorf unterbringen. Bei Integration geht es darum, dass Menschen zusammen und nicht nebeneinander leben. Das bedeutet für Vilich-Müldorf: Die Mühlenbachhalle muss offen bleiben, und die Stadt Bonn muss sich verpflichtet fühlen, dem Bürgerverein bei der Sanierung der Mehrzweckhalle finanziell zu helfen.

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