Mission erfolgreicher Auftritt Die Musikstation in Beuel fördert Nachwuchsbands

Bonn · Musikstation fördert Nachwuchsbands und kreative Köpfe. 2009 wurde sie im Jugendzentrum HiP in Vilich-Müldorf gegründet. Träger des HiP ist der Verein Kleiner Muck.

Katrin Birkhölzer, Leiterin des HiP, und Laura Langenbach – sie studiert Kultur- und Medienmanagement – geben einen Überblick über das Angebot und die Zukunftspläne.

Was bedeutet eigentlich die Abkürzung HiP?

Katrin Birkhölzer: Haus im Park. Das Jugendzentrum schließt direkt an einen Park an, in dem übrigens auch das Green Juice Festival stattfindet.

Gibt es außer der Nachbarschaft weitere Verbindungen zum Green Juice Festival?

Aber die Musikstation wurde nicht gegründet, um ein Festival auf die Beine zu stellen?

Birkhölzer: Die Idee der Musikstation war von Anfang an, Bandcoachings für Nachwuchsbands anzubieten. Damit wollen wir junge Künstler aus Bonn und der Region in ihrer Begeisterung für Musik unterstützen und fördern. Mit dem Bandcoaching Newcomer wollen wir ihnen Fähigkeiten mitgeben, sich kreativ weiterzuentwickeln, und ihre Ideen umzusetzen. Dafür holen wir die Bands da ab, wo sie musikalisch und persönlich gerade stehen. Wir sagen den Bands nie, wie oder was sie spielen sollen, vielmehr begleiten wir sie mit hilfreichen Tipps und geben ihnen viele Anregungen mit auf den Weg. Laura kann das bestimmt bestätigen.Langenbach: Stimmt, ich habe es selber als Musikerin erlebt. Heute gebe ich mein Wissen und meine Erfahrung weiter. Auch in diesem Jahr hat es eine von uns gecoachte Band wieder auf die Festivalbühne geschafft.

Wenn man auf Ihre Homepage schaut, dann bieten sie ja nicht nur Bandcoaching an.

Birkhölzer: Das ist richtig, es sind weitere Projekte hinzugekommen. Wir sind eigentlich keine Musikstation mehr, sondern eher eine Kulturstation. Wir bieten Projekte zu den Bereichen Hörspiel, Film, On Stage, Theater und Kunst an. Ganz neu ist ein DJ-Projekt hinzugekommen.

Welche Zielgruppe soll das Angebot erreichen?

Birkhölzer: Die Projekte der Musikstation richten sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 6 und 27 Jahren. Dabei haben die Angebote unterschiedliche Anforderungen. Das Theater-Angebot beispielsweise ist relativ niederschwellig, was bedeutet, dass Kinder auch ohne Vorkenntnisse mitmachen können, wenn sie im HiP darauf aufmerksam werden. Gleiches gilt für die Hörspiele oder unser Film- und Kinderkamera-Projekt. Beim Bandcoaching hingegen arbeiten wir mit bereits bestehenden Bands.

Welches Theaterstück haben sie mit den Kindern zuletzt aufgeführt und wo?

Birkhölzer: In Kooperation mit dem Theater@home von und mit Anne Scherliess und Charlotte Schneider haben wir in der Brotfabrik das Stück Animal Conference 2017 aufgeführt, bei dem Jugendliche zwischen 13 und 21 mitgewirkt haben.

Ihre Hörspielserie soll in Kinderkreisen einen gewissen Kultstatus genießen.

Birkhölzer: Kann man so sagen. Mit unserem Hörspielprojekt „Kopfkino“ bieten wir Kindern und Jugendlichen zwischen acht und 16 Jahren die Möglichkeit, ein eigenes Hörspiel zu produzieren und im Tonstudio Klangfabrique aufzunehmen. Das Projekt findet in der Regel in den Herbstferien statt, in diesem Jahr bereits zum achten Mal. Anne Scherlies erstellt das Skript, erzählt darin einen spannenden Fall der HiP-Clique und führt Regie.

Wie ist das DJ-Projekt angelaufen?

Langenbach: Das ist ein heißes Thema bei den Jugendlichen, weil viel künstlerisches Potenzial drinsteckt und elektronische Musik gerade total gefragt ist. Lukas Hess und Elvin Ruic haben das Thema aufgegriffen und zeigen die Kniffe, die bei und mit der heutigen Technik notwendig sind.

Wie finanzieren sie diese Projekte?

Birkhölzer: Um die Teilnehmerbeiträge möglichst gering zu halten und die Projekte zum großen Teil auch kostenlos anzubieten, sind wir auf Unterstützung angewiesen. Wir erhalten beispielsweise Fördergelder vom NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration sowie vom Jugendamt und vom Kulturamt der Stadt Bonn. Ansonsten sind wir auf Spenden angewiesen.

Nachdem das „DJ-Projekt“ gestartet ist, gibt es weitere Pläne für die Zukunft?

Birkhölzer: Ja, wir haben noch einen großen Traum: Wir möchten uns vergrößern. Es gibt bereits konkrete Pläne, am HiP anzubauen. Dabei soll auch ein Raum mit einer kleinen Bühne entstehen, in dem wir proben können. Bislang verzögert sich die Entscheidung, aber wir hoffen dennoch auf einen baldigen Baubeginn.

Mit dieser Folge endet die Serie Kulturstandort Beuel.

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