Sankt-Josef-Hospital Die drei letzten Ordensschwestern verlassen Beuel

BEUEL · Es wird wahrscheinlich der bislang schwerste und emotionalste Tag in ihrem Leben: Am Sonntag, 24. November, nehmen die drei letzten Ordensschwestern Abschied vom Sankt-Josef-Hospital und von Beuel.

 Auf Abschiedstour durchs Beueler Krankenhaus: Die drei Ordensschwestern Bonalinde, Christiane und Landolinis (von links).

Auf Abschiedstour durchs Beueler Krankenhaus: Die drei Ordensschwestern Bonalinde, Christiane und Landolinis (von links).

Foto: Max Malsch

Seit 1891 wirkt die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung ununterbrochen in Beuel. Nach mehr als 120 Jahren wird der Konvent jetzt geschlossen. Das Krankenhaus bleibt jedoch in der Trägerschaft der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe.

"Weil wir nur noch so wenige Schwestern sind, und weil wir mittlerweile ein hohes Alter erreicht haben, hat unser Orden vorgeschlagen, dass wir den Konvent am Beueler Krankenhaus auflösen", erklärte Schwester Christiane, die mit ihren 86 Jahren die älteste Schwester des Konvents ist und ihm als Oberin vorsteht. Seit 1959 lebt und wirkt sie auf dem Krankenhausgelände

"Wir werden Beuel und die Beueler vermissen. Wir haben über die Jahre viele nette Menschen kennengelernt. Beuel ist unser Zuhause. Wir gehen zwar freiwillig in Ruhestand, aber es fällt uns sehr schwer", sagte Schwester Landolinis, mit 78 Jahren die Jüngste im Bunde.

1967 stieß Schwester Bonalinde dazu. 20 Jahre lang hat sie die Krankenhausküche geleitet. Noch heute hilft sie dort, wo sie kann. "Früher war die Arbeit körperlich härter. Dafür ist es heute stressiger und nicht mehr so familiär. Das liegt wohl daran, dass die Patienten das Krankenhaus wieder schneller verlassen", vermutet die 83-Jährige.

Beim Rückblick auf ihre Schaffenszeit sind sich die drei Schwestern einig: "In Beuel war immer etwas los, und wir waren oft Teil davon." So erinnert sich Schwester Christiane, dass die Ordensschwestern früher eine eigene Karnevalssitzung im Krankenhaus organisiert haben: "Wenn der Weiberfastnachtszug am Krankenhaus vorbeigezogen ist, haben wir die Arbeit unterbrochen und von den Fenstern aus den Narren zugejubelt."

Die Ordensfrauen sind noch heute beliebte Gesprächspartner für Patienten und Bürger. Wenn Schwester Landolinis in Beuel einkaufen geht, kann das länger dauern. "Für drei Brötchen bleibt sie schon mal drei Stunden weg. Sie trifft immer Bekannte", witzelt Schwester Bonalinde in sauerländischem Dialekt. Schwester Christiane und Schwester Bonalinde ziehen in ein Seniorenheim nach Oberpleis. Dort leben bereits 23 Schwestern ihres Ordens und führen einen Konvent. Schwester Landolinis siedelt nach Drolshagen um, weil dort Verwandte leben. "So eine Entscheidung muss gut überlegt sein. Man darf nicht zu alt für einen Standortwechsel sein, denn wir wollen unsere Türen noch selber öffnen", betont die Oberin.

Und den Fahrplan der Buslinie 537 haben sie sich schon organisiert. "Wir werden noch oft von Oberpleis nach Beuel fahren und unsere Freunde hier besuchen", so Schwester Bonalinde.

Verabschiedung

Am Christkönigsonntag, 24. November, werden die letzten drei Franziskanerinnen des Josef-Hospitals in den Ruhestand verabschiedet. Um 11.15 Uhr beginnt die Messe in der Pfarrkirche St. Josef. Der Dechant des Dekanats Beuel, Pfarrer Wilfried Evertz, wird die Messe zelebrieren. Im Anschluss findet ein Empfang im Pfarrheim, Johann-Link-Straße, statt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort