Gespräch am Wochenende mit Martina Rometsch "Das Schönste ist die Vorfreude"

Bonn · Zum mittlerweile zehnten Mal treffen sich die Vilich-Müldorfer in diesem Jahr, um an wechselnden Standorten die Vorweihnachtszeit zu zelebrieren. Der „Lebende Adventskalender“ zieht an jedem Dezember-Abend insbesondere viele Familien aus dem Viertel zu den festlich illuminierten Häusern der Teilnehmer. Martina Rometsch ist seit den Anfängen die gute Seele hinter der Aktion – Leif Kubik sprach mit der rührigen Mutter über ihre Motivation und ihre Lust an der Adventszeit.

 Garanten für eine gelungene Adventsaktion: Organisatorin Martina Rometsch mit ihren Unterstützern Udo Volberg (l.) und Peter Kunze.

Garanten für eine gelungene Adventsaktion: Organisatorin Martina Rometsch mit ihren Unterstützern Udo Volberg (l.) und Peter Kunze.

Foto: Horst Müller

Frau Rometsch, sind Sie ein Weihnachtsfreak?

Martina Rometsch: (lacht) Nein, freakig finde ich mich eigentlich nicht. Ich mag die Vorweihnachtszeit aber sehr, und ganz besonders liebe ich es, sie mit möglichst vielen Freunden und Bekannten gemeinsam zu zelebrieren. Mit Ihrer Frage haben Sie sicherlich auf die in den letzten Jahren verstärkt zu beobachtenden privaten Lichtdekorationen an vielen Häusern angespielt: Da sag ich nur: Wer’s mag, der soll es machen, aber mir liegt das gemeinsame Feiern mit Freunden und Kindern, eben das Miteinander, mehr am Herzen, als grelle Deko.

Wie kommt man denn auf die Idee so ein Event zu organisieren?

Rometsch: Ich mache den Kalender jetzt zum zehnten Mal. Es gab früher schon einmal eine vergleichbare Aktion, dann aber jahrelang nicht. Mich hat 2008 im Kindergarten eine Erzieherin angesprochen: „Frau Rometsch, Sie kennen doch so viele... Möchten Sie nicht den Kalender wieder ins Leben rufen?“ Meine beiden Kinder waren damals drei und ein halbes Jahr alt, so dass ich morgens um Viertel vor neun noch nicht wirklich wach war und ehe ich mich versah, hatte ich „Ja“ gesagt.

Ohne Kinder ist so etwas also kaum zu realisieren?

Rometsch: Naja, das kann ich nicht beurteilen. Unsere Aktion war jedenfalls von Anfang an darauf ausgerichtet, dafür zu sorgen, dass die Kids glänzende Augen bekommen. Ich habe bei der Organisation immer an meine eigene Kindheit gedacht und wie magisch für uns damals die Vorweihnachtszeit war. Das wollte ich für meine Kinder auch und bei vielen Eltern hier im Ort habe ich da wohl offene Türen eingerannt. Dazu kam dann noch, dass wir ja direkt nebenan mit unserem „Bauern Dopfer“ alias Peter Kunze jemanden haben, dem die Kinder und Jugendarbeit am Herzen liegt und der von Anfang an dabei war. Sein Gesang mit einer syrischen Familie im letzten Jahr – abwechselnd auf Platt und in Arabisch vorgetragen – war ein echter Knaller. Deshalb wollen wir das auch in diesem Jahr auf jeden Fall wiederholen.

Was ist denn bei der Organisation zu beachten? Gab es schon mal besondere Hindernisse?

Rometsch: Meistens wird gelesen, manchmal musiziert, und am Ende gibt es dann fast immer Süßigkeiten und Kakao für die Kinder und für die Erwachsenen auch Glühwein oder Punsch. Die Organisationsleistung und der Aufwand halten sich also meist in Grenzen. Das gilt natürlich nicht für die Highlights, wie zum Beispiel in diesem Jahr das musikalische Adventsfenster mit weihnachtlicher Fotobox, das Andreas Gassewicz und Astrid Bender erstmalig als Auftakt anbieten. Schöne Abende waren auch immer die bei Familie Volberg, die mich von Anfang an mit viel Herzblut unterstützt hat. Oder die vor der Villa Emma und Amaryllis, die sich ebenfalls schon sehr lange an der Aktion beteiligen. Hindernisse gab’s eigentlich nie. Mal war es etwas leichter, alle Termine vollzubekommen, mal etwas zäher. Aber wie sagt man hier im Rheinland: „Et hät noch immer jood jejange.“

Machen Sie das auch noch, wenn Ihre Kinder aus dem Haus sind?

Rometsch: Oh weh – das weiß ich beim besten Willen nicht. Im Schnitt sind die teilnehmenden Kids zwischen zwei und acht Jahren. Meine Mädchen sind jetzt neun und zwölf und gehören damit schon zu den Ältesten. Mal schauen, wie’s kommt, im Augenblick jedenfalls habe ich noch viel Spaß an der Aktion.

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