Das Octopussy ist sein größter Schatz

Während Pützchens Markt wegen der Umsetzung eines modifizierten Sicherheitskonzeptes vor einer möglichen Verkleinerung steht, bleibt der Riesenrummel in der Welt von Klaus Sabrowski indes völlig im Lot. Auf rund vier mal drei Metern Modellbaufläche hat er daheim sein eigenes kleines Marktgelände im Maßstab 1:87 nachgebaut.

Tim (links) und Klaus Sabrowski zeigen ihre Modelle von den Fahrgeschäften.

Tim (links) und Klaus Sabrowski zeigen ihre Modelle von den Fahrgeschäften.

Foto: Max Malsch

Pützchen. Der Schock war für viele Kirmesfreunde groß, als die Nachricht von einer drohenden Verkleinerung von Pützchens Markt die Runde machte. Inwiefern sich die Umsetzung des modifizierten Sicherheitskonzeptes auf die tatsächliche Größe der Traditionskirmes auswirkt, zeigt sich erst, wenn die Schausteller mit dem Aufbau ihrer Buden beginnen.

In Klaus Sabrowskis Keller indes bleibt die bunte Jahrmarktwelt im Lot. Auf rund vier mal drei Metern Modellbaufläche baute sich der Kirmesenthusiast daheim im Maßstab 1:87 sein eigenes kleines Marktgelände auf. Im Gegensatz zur realen Kirmes, die nur wenige Meter neben seinem Wohnhaus in zwölf Tagen eröffnet, plant Sabrowski derzeit emsig an einer Vergrößerung seines Traums von Pützchens Markt.

PüMa total Alles über den Riesen-Rummel unter www.puetzchens-markt.de"Meine älteste Tochter ist ausgezogen, seitdem ist der Raum neben meinem Modellbauzimmer frei", erklärt er. Sobald auf dem echten Markt die Abbauarbeiten beginnen, werde auch sein Modell demontiert, sagt Sabrowski. Freilich nur, um im noch größeren Rahmen wieder aufzuerstehen, ergänzt er zügig.

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet der Familienvater an seinem kleinen Kirmestraum. "Ich war mein Leben lang ein riesiger Pützchens Markt-Fan. Mit dem Modellbau fing alles ganz klassisch mit einer Eisenbahn an, bis ich entdeckte, dass von Faller auch Modelle von Fahrgeschäften und Buden erhältlich sind", erinnert er sich.

Schnell sei die Eisenbahn vergessen gewesen. Jahr für Jahr wuchs der Markt. Ob die Alpina-Achterbahn, das Europa-Riesenrad oder Wildwasserbahn, Sabrowski bietet seinen winzigen Kirmesbesuchern alles, was er selber an Pützchens Markt liebt. "Mein absoluter Schatz ist aber sicherlich mein perfekter Nachbau vom Octopussy-Karussell", sagt er mit einem Leuchten in den Augen.

KirmesmodellbauErstmals lädt der Freundeskreis Pützchens Markt am Samstag und Sonntag, 11. und 12. September, von circa 12 bis 20 Uhr im Blauen Haus der Evangelischen Gemeinde, Am Weidenbach 21, zur Kirmesmodellbau-Ausstellung ein. Acht bis zehn Modellbauer aus dem gesamten Bundesgebiet werden neben kompletten Kirmesmodellen auf rund 80 Quadratmetern eine Auswahl ihrer außergewöhnlichsten Ausstellungsstücke zeigen. Neben einem Rummel-Fuhrpark im Maßstab 1:87 soll auch ein Starflyer-Karussell im Maßstab 1:27 gezeigt werden.

"Zu Octopussy habe ich eine enge persönliche Verbindung. Sobald das Gerät aufgebaut ist, stehen bei mir im Hof sogar die Zugmaschinen, mit denen es nach Pützchen gebracht wurde", sagt Sabrowski.

Volle Unterstützung erhält er von seiner Familie. "Wir sind wohl alle ein bisschen kirmesbekloppt. Selbst meinen Schwiegersohn haben wir schon angesteckt", merkt er an und schmunzelt. Sobald die ersten Schausteller auf dem Marktgelände auftauchen, beobachte er, sobald es die Zeit zulässt, die Aufbauarbeiten. "Meine Mutter sagte dann früher, dass nun die Krankheit wieder losgehe", erinnert er sich.

Auch Sohn Tim (12) ist vom Kirmesvirus infiziert. Er freut sich wie sein Vater auf die anstehende Modellvergrößerung. "Dann bekomme ich nämliche meine eigene kleine Ecke", sagt Tim. Sabrowski hat bereits konkrete Pläne für die Erweiterung. "Ich sah schon, dass Faller einen Scooter herausgebracht hat. Natürlich ist alles auch eine finanzielle Frage, das habe ich aber schon im Blick", sagt er.

Allein ist er mit seiner Leidenschaft im Bezirk nicht. "Ich bin Mitglied im Freundeskreis Pützchens Markt und lernte dort andere Modellbauer kennen", sagt er. Erstmals ist für die Markttage sogar eine Ausstellung geplant. Sabrowski beteiligt sich nicht: "Bei mir reichte einfach die Zeit zur Planung nicht aus."

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