Spatenstich für Awo-Neubau Das alte Stadtteilzentrum in Beuel muss weichen

BEUEL · Symbolischer Spatenstich in der Beueler Neustraße: Der dortige Awo-Neubau soll geräumiger und barrierefrei werden. Zunächst muss aber das alte Stadtteilzentrum weichen.

Der Spatenstich war eher symbolischer Natur: Während Frank Donner-Weyel in Anwesenheit des Bonner SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber, des Stadtverordenten und Sozialausschuss-Vorsitzenden Peter Kox sowie zahlreicher Ehrengäste hinter dem alten Awo-Gebäude die Schaufel in eine grüne Wiese stieß, parkte vor dem Gebäude an der Neustraße tatenlos der Abbruchbagger.

Mitarbeiter eines Subunternehmers, die vorschnell und absprachewidrig alte PVC-Beläge mit asbesthaltigem Kleber entfernt hatten, hatten für eine Schließung der Baustelle und damit verbunden für eine mehrwöchige Verzögerung der Abbrucharbeiten gesorgt. So stand also das alte Gebäude noch immer, als der Vorsitzende des Beueler Awo-Ortsvereins am Freitag den offiziellen ersten Spatenstich für den Neubau ausführte.

Das alte, im Kern aus den 60er-Jahren stammende zweigeschossige Flachdachgebäude habe mit seiner verwinkelten Raumaufteilung und der teilweise schlechten Bausubstanz nicht mehr den aktuellen Anforderungen genügt, erklärte Donner-Weyel. Bei Veranstaltungen mit mehr als 40 Teilnehmern hätten diese in verschiedenen Räumen sitzen müssen. Außerdem habe der Bau nur sehr eingeschränkt den heutigen Anforderungen an Barrierefreiheit entsprochen. Aus diesen Gründen habe man sich entschlossen, das alte Gebäude abzureißen und durch einen Neubau an selber Stelle zu ersetzen.

Angebote für sozial Schwache

Vier barrierefreie und drei rollstuhlgerechte geförderte Wohnungen sollen in dem Neubau Platz finden – dazu eine Wohneinheit für vier Menschen mit geistigen oder psychischen Behinderungen. Im Erdgeschoss entstehen zwei Begegnungsräume mit Küche, die sich bei Bedarf verbinden lassen und das Souterrain soll den derzeit in einer umgebauten Garage hinter dem Gebäude provisorisch untergebrachten Kleiderladen mit Sozialkaufhaus und kleiner Cafeteria aufnehmen.

Das Stadtteilzentrum steht allen Menschen offen, die kostenlosen oder günstigen Angebote richten sich insbesondere an sozial schwache ältere Menschen, denen die gesellschaftliche Teilhabe aus Geldgründen sonst erschwert wäre. Darüber hinaus will man aber auch alle weiteren Menschen im Viertel dazu ermuntern das Miteinander zu fördern, indem sie selber Angebote oder Projekte erarbeiten.

Zwei benachbarte Bestandsgebäude aus dem Jahr 1960 werden nach Fertigstellung per Erdwärme an die Energieversorgung des Neubaus angebunden. „Damit entfallen dort die Gasthermen – das bedeutet auch für die Mieter dieser Gebäude mehr Komfort und Energieeinsparung“, so Donner-Weyel.

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