In den Sommerferien auf die Bühne Casting im Jungen Theater Bonn

Beuel · Das Junge Theater sucht für die Produktion der „Unendlichen Geschichte“ Schauspieltalente. Zum ersten Casting kommen 60 Jugendliche.

Madita und Marlene sind wie 60 weitere Jugendliche zum Casting ins Junge Theater gekommen. Die Proben für „Die Unendliche Geschichte“ beginnen am 11. August.

Madita und Marlene sind wie 60 weitere Jugendliche zum Casting ins Junge Theater gekommen. Die Proben für „Die Unendliche Geschichte“ beginnen am 11. August.

Foto: Barbara Frommann

Das Junge Theater Bonn sucht Nachwuchsschauspieler. Dieses Mal für die „Unendliche Geschichte“. Theaterintendant Moritz Seibert und sein Stellvertreter Timo Rüggeberg haben Michael Endes Klassiker für die Bühne umgeschrieben. Premiere ist am 23. und 24. September. Wie eigentlich immer, wenn Intendant Moritz Seibert und sein Team zum Casting einladen, drängelten sich bereits eine halbe Stunde vor Beginn die Aspiranten im Foyer des Jugendtheaters an der Hermannstraße. Fast 60 zwölf- bis 13-jährige Mädchen und Jungen waren nach Beuel gekommen.

„Ich habe schon Erfahrung an der Freien Bühne Neuwied gesammelt“, erzählte Phil, der mit seinen elf Jahren zwar unterhalb der geforderten Altersgrenze liegt, aber in den nächsten Tagen seinen zwölften Geburtstag feiert. Er habe ein gutes Gefühl, aber man wisse ja nie, so der junge Mann, der mit seiner Mutter Anja Meyer und dem kleinen Bruder Chris aus einem Ort in der Nähe von Neuwied angereist ist.

Da die Proben am 11. August beginnen sollen, sollten sich nur Jugendliche bewerben, die in der zweiten Hälfte der Sommerferien nicht verreisen. „Das ist kein Problem für uns, denn in Rheinland-Pfalz sind die Ferien dann sowieso zu Ende“, so seine Mutter. „Wenn er genommen wird, habe ich viel zu fahren“, meinte sie.

Wer spielt Bastian und wer Atréju?

Wer nun dachte, Kenner der „Unendlichen Geschichte“ seien beim Casting im Vorteil, der wurde getäuscht: Die Teilnehmer sollten eine kurze Szene aus dem Astrid Lindgren-Klassiker „Ronja Räubertochter“ spielen. „Wenn wir Mädchen und Jungen suchen, ist diese Szene perfekt geeignet“, so Seibert. „Es ist nämlich nicht entscheidend, ob die Szene zwei Jungs, zwei Mädchen oder, wie im Stück eigentlich vorgesehen, ein gemischtes Paar spielt.“

Gesucht werden acht bis zehn neue Ensemblemitglieder. Man wolle den Bastian, den Atréju, die kindliche Kaiserin und zwei kleinere Rollen jeweils doppelt besetzen, so Seibert. Nach dem ersten Vorspiel-Tag verabschiedete sich Seibert mit einer Variante des berühmten Casting-Spruchs „Don't call us – we'll call you“: „Vielen Dank – wir melden uns morgen mit einer E-Mail bei denen, die eine Runde weiter sind.“ Jeder sechste Teilnehmer des Castings schaffte es in die nächste Runde. Unter ihnen ist übrigens auch Phil Meyer aus Neuwied.

Senay und Filiz waren die letzten Kandidaten des Tages. „Es wär' schon super, wenn das klappen würde“, den beiden ist die Aufregung nach ihrem Auftritt noch anzumerken. Ziemlich spannend hätten sie das Vorsprechen gefunden, obwohl sie schon über ein wenig Erfahrung verfügten: „Wir haben für RTL schon bei den Trovatos und Familien im Brennpunkt mitgespielt. Das sind Pseudo-Doku-Soaps, deren Protagonisten von Laiendarstellern gespielt werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort