Frühlings-, Mundart- und Volkslieder in Vilich-Müldorf Bunnezupp und Rievkooche bei Bauer Dopfer

VILICH-MÜLDORF · Hubert Palmersheim schnappt sich seinen Dudelsack und sein Bruder Georg setzt sich spontan ans Schlagzeug - sofort gesellen sich Gregor Kess und Hans-Willi Jerschabek mit Akkordeon und Gitarre zu den beiden und Peter Kunze, den in Vilich-Müldorf eigentlich jeder nur als "Bauer Dopfer" kennt, stößt Kochlöffelschwingend aus seiner Küche zu den Bonner Beat-Legenden.

 Beste Stimmung: Die Brüder Georg und Hubert Palmersheim an Drums und Dudelsack, Hans Willi Jarschabek an der Gitarre, Gregor Kess am Akordeon und Peter Kunze alias Bauer Dopfer am Kochlöffel.

Beste Stimmung: Die Brüder Georg und Hubert Palmersheim an Drums und Dudelsack, Hans Willi Jarschabek an der Gitarre, Gregor Kess am Akordeon und Peter Kunze alias Bauer Dopfer am Kochlöffel.

Foto: Leif Kubik

Mit der kleinen Spontan-Session stimmen sich die Gäste in Dopfers romantischem Vorgärtchen aufs Maisingen ein. Kunze engagiert sich seit jeher für das lokale Brauchtum, aber einer seiner größten Wünsche - im Ort mal wieder einen richtigen Maibaum aufzustellen, "mit Maisingen und allem Drum und Dran" - hat sich bislang leider noch nicht erfüllt. "Der letzte Versuch vor zehn Jahren war ein Reinfall - da waren Chaoten mit dabei, die einfach ihre leer getrunkenen Bierflaschen in die Gegend geschmissen haben", bedauert der Gründer und langjährige Leiter der Bottemelechs Jonge.

Bis dahin hält der rührige Rentner aber wenigstens die Tradition des Maisingens lebendig: "Ich bin ja von Haus aus sehr musikalisch", erzählt der Gründer der Minifarm Lisa-Rosa-Hoff. "Wenn der Sängerkreis Vilich-Müldorf den Mai angesungen hat, war das für mich als kleiner Junge immer ein wunderschönes Erlebnis. Der Drei- oder Vierklang der Stimmen hat mir einfach imponiert."

Ob mit oder ohne Maibaum - besser als am Freitagabend kann die Stimmung kaum sein: Aus der Küche lockt der Duft von frisch gebackenen Rievkooche und der traditionellen Bottemelchs-Bunnezupp, während draußen bei einem oder zwei Kölsch abwechselnd gequatscht und musiziert wird.

Und das "Maisingen" wurde dabei, trotz aller Liebe zur Tradition, durchaus großzügig ausgelegt: Außer "Der Mai ist gekommen" wurden auch beliebte Beats oder kölsche Klassiker intoniert; der unbestrittene Höhepunkt war Dopfers lokal abgewandelte Version des Höhner-Hits "Vilich-Müldorf ming Dorf am Rhing ..."

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