Lunchdate zur Ernährung in Ramersdorf Bundesminister Gerd Müller kocht in Bonn bei Chefkoch

Ramersdorf · Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung war am Dienstag Gast beim Lunchdate der Firma Chefkoch in Ramersdorf. Dabei hatte er einige Tipps für die richtige Ernährung parat.

 Nach dem Kochen wird gegessen: (v.l.) Geschäftsführer Martin Meister, Minister Gerd Müller und Moderatorin Bella Vreden probieren Gulasch ohne Fleisch.

Nach dem Kochen wird gegessen: (v.l.) Geschäftsführer Martin Meister, Minister Gerd Müller und Moderatorin Bella Vreden probieren Gulasch ohne Fleisch.

Foto: Rainer Schmidt

Gerd Müller hat so einige Küchentipps parat: Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung war am Dienstag Gast beim Lunchdate der Firma Chefkoch in Ramersdorf. Zusammen mit Geschäftsführer Martin Meister und der Moderatorin der Videoshow, Bella Vreden, kochte er ein vegetarisches Kürbis-Kartoffel-Gulasch, bereitete eine Bananen-Quark-Sahne-Creme zu, die noch mit einer selbst gemachten Schokoladensoße ergänzt wurde. „Die richtige Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit, für das Glücksgefühl und für ein langes Leben“, sagte Müller.

Für die Küche gibt es auch faire Kleidung

Als die Zutaten für Gericht und Nachspeise ausgebreitet wurden, fragte Müller, woher die Bananen kämen und ob sie fair gehandelt worden seien. „89 Cent für ein Kilo Bananen, das kann nicht fair sein“, befand er. Ob er selbst schon mal koche, wollte Vreden wissen. „Nein, dazu komme ich gar nicht. Früher, als kleiner Junge bei meiner Mutter, da hat es mir großen Spaß bereitet.“

Auf der Grünen Woche im vergangenen Jahr hatte Martin Meister den Minister kennengelernt. „Da fand ich es sehr beeindruckend, mit welchem Engagement er Themen wie Nachhaltigkeit und fairen Handel betreibt“, sagte Meister. Seitdem bemühte er sich, den Minister zum Lunchdate einzuladen. Einmal im Monat wird unter dem Namen in der Eventküche von Chefkoch live gekocht und das bei Facebook und Instagram übertragen. „Lebensmittel nicht wegzuwerfen, sondern sie weiterzuverarbeiten“, das möchte Müller vermitteln. Sich nachhaltig in Deutschland zu ernähren, sei nicht teuer, meinte er. „Lebensmittel sind in Europa nirgendwo günstiger als in Deutschland.“ Seine Empfehlung: sich saisonal zu ernähren. „Niemand braucht ganzjährig Erdbeeren“, ist seine Meinung.

Eine weitere Botschaft von ihm lautete, auf viel Zucker zu verzichten. „Meine Frau nimmt immer 50 Prozent der Angaben, und es schmeckt einfach besser.“ Weniger Zucker, weniger Salz, weniger Fett, empfiehlt Müller: „Nicht Masern oder Aids, sondern Diabetes ist das größte gesundheitliche Problem.“ Damit nachhaltige Ernährung in Deutschland gefördert werden kann, empfiehlt der Minister, das Kochen nicht zu vernachlässigen, dass jede Schule einen Schulgarten und eine Schulküche bekommen solle und das Fach „Kochen“ wieder eingeführt werde. „Meinen Söhnen sage ich immer, lernt kochen, denn es gibt kaum noch junge Frauen, die es können.“

Minister Müller hatte noch ein paar Ratschläge parat: „Zur sauberen, fairen Küche gehört auch faire Kleidung“, sagte er und stellte die Aktion „Grüner Knopf“ für fair gehandelte Kleidung vor. Außerdem appellierte er, von Fast Food zu Slow Food zu wechseln, und zu einem Handyverbot am Tisch. Essen ist für ihn kommunikativ und ein Kulturgut – und das soll es seiner Meinung nach in Deutschland auch bleiben.

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