Diskussion vor den Umbaumaßnahmen Bürger kritisieren fehlende Parkplätze am Beueler Krankenhaus

BEUEL · Die Krankenhausleitung von Sankt Josef hat die Umbaupläne für die zentrale Notaufnahme vorgestellt. Für Diskussionen sorgte vor allem die Parkplatzsituation rund um die Klinik.

Rund 20 Bürger hatten am späten Freitagnachmittag den Weg in den großen Konferenzraum des Sankt Josef-Hospitals gefunden, um den Ausführungen von Daniela Kreuzberg zu folgen: Nach einer zweijährigen Planungsphase sollen Mitte April die Umbaumaßnahmen im Bereich der zentralen Notaufnahme des Beueler Krankenhauses starten und die Kaufmännische Direktorin des Hauses skizzierte den Besuchern, bei denen es sich fast ausschließlich um Anwohner handelte, die entsprechenden Planungen im Rahmen einer Informationsveranstaltung.

„Die Patientenzahlen in der Notaufnahme des Hospitals haben sich in den letzten Jahren verdoppelt“, erläuterte die Krankenhaus-Chefin ihren Zuhörern die Notwendigkeit des Umbaus: Inzwischen behandele man dort mehr als 20 000 Patienten jährlich in der Notaufnahme.

Dafür seien die Raumkapazitäten nicht mehr ausreichend, Patienten müssten teilweise auf Tragen in den Fluren warten. Dazu käme eine unzureichende Anfahrt für den Rettungsdienst. „Wir haben aktuell eine 'Kopfbahnhof-Situation'“, erläuterte Kreuzberg: Der Rettungswagen, der zuerst komme, könne erst als Letzter wieder abfahren. Das wollen die Betreiber nun ändern: Daher habe man an derselben Stelle eine großzügige Vorfahrt geplant, sodass die ankommenden Fahrzeuge ohne zu wenden, das Gelände auch wieder verlassen könnten.

Warten auf den Fluren

Weiterhin soll eine größere Anzahl an Untersuchungs- und Behandlungsräumen das Warten auf den Fluren Vergangenheit werden lassen. Man habe sich eine effiziente, moderne und patientenfreundliche Gestaltung zum Ziel gesetzt – mit optimaler Übersichtlichkeit und kurzen Wegen. Wo Licht sei, sei auch Schatten, bekannte die Direktorin offen: Aufgrund des Umbaus im laufenden Krankenhausbetrieb würden vorübergehende Beeinträchtigungen wie Lärm oder Dreck leider nicht ausbleiben. Außerdem würden in der ersten Hälfte, der insgesamt rund ein Jahr dauernden Arbeiten, Teile des Parkplatzes wegfallen.

Noch bevor Kreuzberg ihren Vortrag zu Ende bringen konnte, ergab sich eine muntere Diskussion: Im Fokus der meisten Wortmeldungen standen allerdings nicht die Details der vorgestellten Planungen, sondern vielmehr die Parkplatzsituation rund um die Klinik: Die sei einfach prekär, befand ein Besucher und auch in mehreren weiteren Wortmeldungen kam eine starke Unzufriedenheit mit der bestehenden Situation zum Ausdruck. Die sei allerdings nicht Thema der Infoveranstaltung, stellten sowohl die Klinikdirektorin als auch der anwesende Architekt Roland Stüber klar: Zwar falle wegen der Bauarbeiten für ein halbes Jahr eine Parkfläche vor dem Haus weg, ab September oder Oktober sei der Ist-Zustand aber wiederhergestellt. Und für die Zwischenzeit wolle man sich um eine praktikable Übergangslösung bemühen, stellte Kreuzberg in Aussicht.

Da dies allerdings mehrere Besucher nicht zufriedenstellte und sie eine Expansion des Klinikbetriebs ohne ausreichenden Parkraum beklagten, sah sich der Ärztliche Direktor des Hauses genötigt, klarzustellen, dass zwar die behandelten Fälle in seinem Hause zunähmen, dies aber mit einer gleichzeitigen Verkürzung der Aufenthaltsdauer einhergehe: „Wir haben 210 Betten und dabei bleibt es auch“, so Thomas Scheck. Somit bliebe die Parksituation unverändert: „Wer unser Krankenhaus verlässt, lässt ja nicht seinen Wagen stehen, nur weil es hier so schön ist“, beschied er die Kritiker.

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