Wege lagen brach Bürger in Geislar legen historische Wege frei

Geislar · In Geislar gibt es zwei historische Wege, die viele Jahrzehnte brach lagen. Die Pfade am Schnufertberg, die lange zugewuchert waren, sind wieder zugänglich.

 Diesen Weg haben die Bürger bereits freigelegt, rechts ist die Benjeshecke zu sehen. Nun soll das Tiefbauamt helfen.

Diesen Weg haben die Bürger bereits freigelegt, rechts ist die Benjeshecke zu sehen. Nun soll das Tiefbauamt helfen.

Foto: Rainer Schmidt

In Geislar gibt es zwei historische Wege, die viele Jahrzehnte brach lagen. Früher wurden die Wege benutzt, damit Kinder aus dem Unterdorf, also aus Richtung Fabristraße, in das Oberdorf zum Schnufertberg und zum dortigen Kindergarten gehen konnten, ohne entlang der engen und stark befahrenen Abtstraße gehen zu müssen.

Im Laufe der Jahre sind diese Wege verwildert und zugewachsen. Zum Teil lag das daran, dass einige Grundstückseigentümer Zäune auf den Wegen errichtet und diese damit unpassierbar gemacht haben. Teilweise wurden auf den Wegen Tore gebaut, die den Eindruck erweckten, der Weg gehöre zu dem betreffenden Grundstück und sei für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Deshalb sind diese Wege mit der Zeit verwildert und mit Brombeeren, Sträuchern und Bäumen zugewachsen, wurden sogar als Halden für Grünabfälle genutzt.

Bürgerverein setzt sich für Freilegung der Wege ein

Im November 2019 hat sich ein Anwohner der Fabristraße, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, mit der Stadt Bonn in Verbindung gesetzt und die Auskunft erhalten, dass die Wege unterschiedlichen Ämtern zugeordnet sind. Der untere Teil, der Fabristraße zugewandt, ist dem Liegenschaftsamt zugeordnet, das die Wege aber nur vermarktet und nicht pflegt. Der obere Teil ist dem Tiefbauamt zugeordnet, das die Wege grundsätzlich pflegen und instandhalten muss, dieser Verpflichtung aber nicht nachkommt.

In Geislar gibt es einen Bürgerverein, der sich nach Angaben seines Vorsitzenden Serge Mpouma „seit Jahren“ dafür einsetzt, dass die Wege wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Bemühungen waren bisher jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Damit die Wege wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden können, hat besagter Anwohner im Dezember 2019 einen Teil der Wege gepachtet, nämlich die vom Liegenschaftsamt.

In den Monaten Februar und März 2020 hat er mit einigen Nachbarn die Wege gerodet, eingeebnet und aus dem Gründverschnitt eine etwa 25 Meter lange Totholzhecke (Benjeshecke) gebaut. An einem Weg wurde ein langes Beet für Blumen, die speziell für Bienen geeignet sind, angelegt und das Wegstück entlang dieses Beetes mit Rasen eingesät. Entlang der Benjeshecke, die noch begrünt wird, wurden Sonnenblumen gepflanzt. Mit Hilfe desLiegenschaftsamts wurden Nachbarn aufgefordert, unrechtmäßig gebaute Zäune und Tore zu entfernen. Damit die beiden Wege vollständig genutzt werden können, soll noch im steilen, oberen Teil Richtung Schnufertberg jeweils eine kleine Treppe angelegt werden.

„Der Bürgerverein wünscht sich eine einheitliche Zuständigkeit der Behörden für alle Wege. Diese sollten dem Tiefbauamt zugeordnet werden, das zugleich auch für die Pflege und Unterhaltung der Wege zuständig ist“, heißt es in einem Entwurf zu einem Bürgerantrag, der dem GA vorliegt und der in eine der nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung Beuel eingebracht werden soll. „Machen wir“, verspricht Serge Mpouma, „doch wir müssen das zuvor noch in einer Sitzung des Bürgervereins besprechen.“ Doch das könne wegen des Coronavirus dauern.

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