Falsche Polizeibeamte Bonnerin um mehr als 20.000 Euro betrogen

Bonn · In Bonn geben sich derzeit viele Betrüger als Polizisten aus und versuchen so, an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Seit Wochenbeginn verzeichnet die Polizei einen erheblichen Anstieg dieser Betrugsversuche. In einem Fall konnten die Täter einen großen Geldbetrag erbeuten.

 Die Polizei verzeichnet derzeit wieder viele Fälle von falschen Polizisten. (Symbolfoto)

Die Polizei verzeichnet derzeit wieder viele Fälle von falschen Polizisten. (Symbolfoto)

Foto: Bodo Marks/dpa-tmn

Um mehr als 20.000 Euro haben noch unbekannte Telefonbetrüger eine 75-Jährige aus Bonn-Ramersdorf gebracht. Die Täter hatten sich am Dienstag als Polizeibeamte ausgegeben und auf diesem Weg das Geld erbeutet. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, ist dies einer von rund 50 Fällen seit Wochenbeginn.

„Manchmal gibt es nur wenig Fälle, dann haben wir es wieder mit einer Welle von Betrugsversuchen zu tun“, sagt Robert Scholten, Sprecher der Bonner Polizei, auf GA-Anfrage. „Aktuell gibt es einen erheblichen Anstieg.“ Das Besondere an den aktuellen Fällen sei, dass das gesamte Stadtgebiet betroffen ist, „Es ist kein Schwerpunkt zu erkennen“, sagt Scholten. In der Vergangenheit hätten es die Betrüger eher in einzelnen Straßenzügen oder Stadtteilen versucht.

In den meisten Fällen blieb es bei dem Versuch der Betrüger, im Fall der Seniorin hatten sie allerdings Erfolg. Der Polizei zufolge haben sich die Täter erstmals am Dienstagmittag als Kriminalbeamte ausgegeben und der 75-Jährigen mitgeteilt, dass sie aktuell in einem Fall ermitteln würden. Demnach habe man bei einem Raubüberfall auf eine Seniorin einen Täter festgenommen und einen Hinweis auf die 75-Jährige gefunden. Aus diesem Grund seien nun „Sicherheitsvorkehrungen“ erforderlich, woraufhin die Seniorin einen hohen Geldbetrag von ihrem Bankkonto abhob.

Frau deponierte Geld vor Haustür

In den folgenden Telefonaten mit den falschen Polizisten erfolgte dann neben der "Überprüfung" einzelner Geldscheinnummern auch schließlich die Aufforderung, das Geld in einem Beutel nahe der Haustüre zu deponieren, da die überprüften Geldscheine "alle gefälscht seien". Gegen 17 Uhr legte die Frau das Geld an die Tür. Die Täter holten den Beutel ab und gingen unbemerkt von dort wieder weg. In den frühen Abendstunden alarmierte die Frau schließlich die Polizei und erstattete Anzeige. Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang noch einmal vor der Betrugsmasche. Wer angerufen wird, sollte misstrauisch sein, niemals Auskünfte am Telefon geben und Unbekannten niemals Geld oder Wertgegenstände aushändigen. Die richtige Polizei befragt zudem nicht nach Bargeld und Wertgegenständen, auch nicht, wenn dringende Ermittlungen anstehen. Ein Telefonat sollte beendet werden und die Polizei über die 110 informiert werden, heißt es von den Bonner Ermittlern.

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