Aktion der SWB Bonner Senioren üben Busfahren mit Rollator

Ramersdorf · Die Bonner Stadtwerke geben Senioren Tipps für Fahrten mit Bus und Bahn. Sie lernen dabei etwa, wie sie sicher mit dem Rollator ein- und aussteigen.

 So ist es falsch: Charlotte Schaffrath demonstriert, wie Senioren nicht aus dem Bus aussteigen sollten. Korrekt wäre es andersherum.

So ist es falsch: Charlotte Schaffrath demonstriert, wie Senioren nicht aus dem Bus aussteigen sollten. Korrekt wäre es andersherum.

Foto: Rainer Schmidt

Obwohl an diesem Tag wahrlich kein Ausflugswetter war, ließen sich Ruth Malchow (81) und Charlotte Schaffrath (91) von solchen Widrigkeiten nicht aufhalten. Aus Dottendorf sind die beiden Damen mit der Straßenbahnlinie 62 zur Haltestelle Ramersdorf gekommen, um am Rollator-Training teilzunehmen, das die Bonner Stadtwerke anboten.

„In unserer Reha-Sportgruppe haben wir davon erfahren. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen“, sagt Malchow. Dabei sind die beiden Damen ‚Rollator-Profis‘. „Ohne Rollator wären wir aufgeschmissen. Einkäufe und Arztbesuche, das wäre ohne kaum möglich“, meint Schaffrath. Beide Damen, die immer noch so fit sind, dass sie sich selbst versorgen können und in ihren eigenen Wohnungen zu Hause sind, haben sich den Umgang mit ihren Rollatoren selber beigebracht. „An einem Training haben wir noch nie teilgenommen“, so Malchow.

„An solchen Tagen zeigen wir Senioren und mobilitätseingeschränkten Personen hauptsächlich, wie man richtig in den Bus ein- und aussteigt und wie sich dieser Personenkreis in den Fahrzeugen richtig verhält“, erläutert Ute Schlömer von den SWB.

„Wir wussten schon vorher, dass wir nicht beim Fahrer einsteigen sollen, denn dort ist kein Platz, um mit dem Rollator um die Ecke zu biegen“, erklärt Malchow. In den Bus sollen sie immer in der Mitte einsteigen. Und zwar dort, wo das Rollatorsymbol zusammen mit anderen Symbolen neben der Tür angebracht ist. Um die kleine Schwelle zu überwinden, die trotz erhöhter Bordsteinkante und abgesenktem Bus immer noch vorhanden ist, soll der Rollator leicht gekippt werden, haben sie gelernt. „Ich hatte meinen Rollator immer am Sitz angehoben, was mir gar nicht leicht gefallen ist und weswegen ich vor diesem Schritt immer etwas Angst hatte“, berichtet Malchow. „So geht das viel einfacher.“

Im Bus nicht auf dem Rollator Platz nehmen

Sorge, dass sie von den Türen eingeklemmt werden könnten, brauchen die Seniorinnen nicht zu haben. Eine junge SWB-Mitarbeiterin demonstriert, wie sie sich die Hand oder den ganzen Körper „einklemmen“ lässt und die Tür sich automatisch wieder öffnet. „Im Bus dürfen wir uns auf keinen Fall auf unseren Rollator setzen“, sagt Schaffrath. „Auch nicht auf den Notsitz“, erläutert Schlömer, „der ist wirklich nur ein Notsitz.“

Bisher haben die beiden Damen immer freundliche, hilfsbereite Menschen angetroffen, so dass sie nicht nur gut ein- und aussteigen, sondern sich auch hinsetzen konnten. Für das Aussteigen haben sie ebenfalls einen Trick gelernt: umdrehen und rückwärts aussteigen. „Dann brauche ich mich nicht zu bücken und der Rollator kann nicht versehentlich wegrollen“, sagt Malchow.

Nicht nur über den Ein- und Ausstieg, sondern auch über den Ticketkauf am Automaten und über die Informationssysteme geben die SWB-Mitarbeiter Reiner Brämer, Fachbereichsleiter Vertrieb, und Ute Schlömer Auskunft. Darüber kann Schaffrath nur schmunzeln und zückt ihr Smartphone. „Kenne ich schon“, meint die 91-Jährige und verweist auf ihre installierten SWB-Apps. Und mit ihren neuerworbenen Kenntnissen machen sich die beiden Damen schließlich wieder auf den Weg zurück nach Dottendorf.

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