Ein Tag am Rhein Bonner kommen am Beueler Rheinufer in Urlaubsstimmung

Beuel · Zahlreiche Bonner zieht es immer wieder ans Rheinufer in Beuel zur Erholung. Hier kommen sie auch in Urlaubsstimmung.

 Auf Klappstühlen können die Besucher auch am Rheinufer ein wenig in Urlaubstimmung kommen und die Blicke schweifen lassen.

Auf Klappstühlen können die Besucher auch am Rheinufer ein wenig in Urlaubstimmung kommen und die Blicke schweifen lassen.

Foto: Niklas Schröder

In Urlaubsstimmung können sich Bonner bei Spaziergängen am Rheinufer in Beuel versetzen. Da macht es dann auch nichts aus, dass das wechselhafte Wetter derzeit einen Mix aus Wolken, Nieselregen und plötzlicher Sommerhitze bietet.

So wie nahe des China-Schiffs. Hier haben sich fünf Absolventen auf der Wiese niedergelassen. Wegen einsetzenden Nieselregens haben Kristin (23) und ihre Freunde Schutz unter einer Buche gesucht. Sie sitzen auf bunten Picknickdecken und essen selbst gebackenen Aprikosenkuchen. „Wir feiern einen Geburtstag“, erzählt Kristin, die auf besseres Wetter gehofft hat. Neben den Decken liegen drei aufklappte Regenschirme. „Immer, wenn man einen Regenschirm mitnimmt, regnet es meistens nicht“, sagt Simon (25). So richtig geklappt habe es dieses Mal aber nicht.

Ein paar Meter weiter sitzen Esther, Louisa und Julia (alle 16) auf einer Mauer. Den Platz haben sie spontan ausgesucht, berichten sie. „Eigentlich wollten wir an die Sieg gehen, aber jetzt ist das so bewölkt, da sind wir lieber am Rhein“, erzählt Esther. „Es sollten ja eigentlich 27 Grad werden, deswegen ist das schon doof, dass es jetzt regnet“, ergänzt Julia, die sich in ihren Kapuzenpulli einpackt hat. Die jungen Frauen teilen sich Melonenscheiben, Weintrauen und Chips.

 Nicht zum ersten Mal besuchen Chrissi (li.) und Claudia (r.) sowie ihre Freundinnen die Strandbar. Sie wünschen sich mehr solcher Angebote. 

Nicht zum ersten Mal besuchen Chrissi (li.) und Claudia (r.) sowie ihre Freundinnen die Strandbar. Sie wünschen sich mehr solcher Angebote. 

Foto: Niklas Schröder

Auch eine Flasche Rosé haben sie dabei. Wegen der gab es einen spontanen Besuch. „Das Ordnungsamt ist hier vorbeigefahren und hat gesehen, wie wir aus der Flasche getrunken haben“, sagt Louisa. Zu dritt seien die Ordnungshüter aus dem Wagen gestiegen und hätten nach Ausweisen gefragt. „Wir sind alle 16, also gab es keine Probleme.“ Das Ordnungsamt treffe abends am Beueler Ufer oft junge Menschen an, die große Mengen Alkohol konsumieren. „Wir haben nicht das Bedürfnis, uns zu besaufen“, versichern die Schülerinnen. Auf Anfrage des GA teilt Isabel Klotz vom Presseamt der Stadt mit, dass die Rheinstreife immer am Wochenende an beiden Uferseiten unterwegs sei und Kontrollen durchführe.

Die Wolkendecke drückt spürbar auf die Luft. Es ist schwül und vergleichbar wenig Menschen am Rhein unterwegs. Auf dem Fluss paddelt ein Mann in seinem Ruderboot, Fahrradfahrer rasen die Wege entlang und vereinzelte Spaziergänger sind auf der Promenade unterwegs. Salvatore hat mit mehr Kundschaft gerechnet. Der Italiener steht mit seinem Eiswagen an einem Spielplatz. „Ich bin immer am Wochenende hier und habe sonst gut zu tun“, berichtet er.

 Nicht am Badesee, dafür am Rheinufer verbringen Martin (15) und und Klara (16) den Nachmittag und beobachten die vorbeifahrenden Schiffe.

Nicht am Badesee, dafür am Rheinufer verbringen Martin (15) und und Klara (16) den Nachmittag und beobachten die vorbeifahrenden Schiffe.

Foto: Niklas Schröder

Bikini Beach ist bereits geöffnet

Am Bonner Bogen sind hingegen die Restaurants und Cafés – so wie es mit Einhaltung der Richtlinien erlaubt ist – gut gefüllt. Den wohl besten Blick haben hier Klara (16) und Martin (15). Das Paar hat sich es auf einer Bank gemütlich gemacht. Seitlich vom Kameha, den Rhein vor ihnen, beobachten sie die vorbeiziehenden Schiffe. „Eigentlich wollten wir zum Badesee, aber jetzt mit dem Wetter, haben wir uns dann für diese Ecke entschieden“, erzählt Klara, und Martin ergänzt: „Der Blick ist entspannend und schön, wir bleiben trotz Regens hier.“

In der nahen Strandbar gibt Kathrin Stommel mit Klemmbrett und Schutzmaske den Einweiser. Sie passt darauf auf, dass die Abstände und Hygienevorschriften eingehalten werden. „Wenn es voller wird, weise ich den Gästen ihre Plätze zu. Es halten alle die Abstände gut ein“, berichtet Stommel.

Der Bikini Beach ist bereits geöffnet. Nach wenigen zieht Besitzer Jörg Grünewald ein positives Fazit: „Wir sind mit den ersten Tagen sehr zufrieden und hatten nicht mit so einen großen Andrang gerechnet.“ So seien die Sitzecken durchgehend belegt. „Die Leute haben hier Spaß und genießen das Stück Urlaub, was sie hier bekommen“, sagt Grünewald zur Atmosphäre. Bereits zum dritten Mal sind auch die Besucherinnen Chrissi, Claudi und ihre Mädels in der Strandbar. Chrissi genießt den Ausblick und Claudi schätzt die Musik. „Wir würden uns wünschen, wenn es mehr solcher Angebote am Rhein gebe“, finden sie.

Ohne Vorwarnung verdrängt dann die Spätnachmittagssonne die Wolkendecke – und es wird unerwartet heiß am Rhein. Die Wege, Wiesen und Biergärten füllen sich in kürzester Zeit mit Spaziergängern, Radfahrern und Besuchern.

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