Brückenforum Beuel Bonner Aids Gala trotz Streit mit Aids-Hilfe ein Erfolg

BONN · Eigentlich verabschieden die Gastgeber Kira Salange, Ralf Döring-Markin und Marc Diener ihre Gäste persönlich, wenn ihr Show-Marathon, die Bonner Aids Gala (BAG), zu Ende geht. Allerdings übernahm diesen Part Samstagnacht die Band Klee mit ihrem Stück "Adieu".

 Auch Gäste der Aids-Gala: die Bonner Gruppe Violets and Roses.

Auch Gäste der Aids-Gala: die Bonner Gruppe Violets and Roses.

Foto: Barbara Frommann

"Das Stück passte einfach so hervorragend, dass wir spontan entschieden haben, dass Klee das letzte Lied singe soll", erklärte Döring-Markin. Anders war die Show auch wegen der Vorwürfe der Aids-Hilfe Bonn (AHB) gegen die BAG. Die AHB hatte zuvor erklärt, dass der Erlös der Gala gar nicht ihr zugute käme und sich deswegen von der BAG distanziert.

Für den Vorstand der BAG ein Affront, wie sie selbst betonten. So ließen es sich Salange und ihr Lebensgefährte Döring-Markin nicht nehmen, gleich zu Beginn eine musikalische Botschaft mit dem Lied "Wenn du nichts bewegst" von Ute Freudenberg in Richtung AHB zu senden.

Döring-Märkin war sichtlich angespannt, als er den Freudenberg-Klassiker anstimmte. Doch es sollte am Ende eine wundervolle Gala werden. Stammgäste wie die Blau Weißen Funken und Kim Morales unterstützten die Gala. Aber auch neue Gesichter wie der X-Factor-Gewinner David Pfeiffer und die Band Wolke aus Köln trugen ebenso wie die Bonner Schauspiel- und Musicalgruppe "Violets and Roses" zum Gelingen bei.

"Um 1.30 Uhr war dann alles vorbei", zog Döring-Markin das Fazit. Und: "Wir blicken positiv in die Zukunft." Da warten nach Angaben des Veranstalters noch einige Veränderungen: "Wahrscheinlich werden wir im kommenden Jahr nicht mehr im Brückenform sein, sondern die Aids-Gala in die Bad Godesberger Stadthalle verlagern." Auch wenn die diesjährige Gala "eine der besten" gewesen sei, sei es nach sieben Jahren einfach an der Zeit für etwas Neues.

Eine der besten Galas ist nicht nur das Stichwort für die Stimmung im Saal und das Programm, sondern auch für den Erlös. 3400 Euro kamen bei der Veranstaltung zusammen. Alleine die amerikanische Versteigerung des Bildes von Henning O. brachte eine Summe von 465 Euro ein. "Das sind wirkliche Spitzenwerte", betonte Döring-Märkin. Aber eigentlich sei das eher Nebensache.

Wie Vorstandsmitglied Sandra Becker erklärte, habe die Gala nicht nur den Zweck, Geld zu sammeln, um verschiedene Projekte rund um das Thema Aids/HIV zu unterstützen, sondern auch, um die Erkrankung in den Fokus zu rücken und darüber aufzuklären. "Ich habe viele Betroffenen in meinem Freundeskreis", erläutert die Ärztin. "Es ist immer wieder erschreckend, wie wenig die Gesellschaft über das Virus weiß und wie Betroffene teilweise ausgegrenzt werden." Da könne es gar nicht genug Unterstützung geben.

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