Demenz-Aktionswoche Bis Freitag gibt es in Bonn und im Kreis 90 Veranstaltungen

BONN · Unter großer Publikumsbeteiligung begann am Montag im Rathaus Beuel die Aktionswoche "Nicht allein mit Demenz". Bis kommenden Freitag gibt es in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis rund 90 Einzelveranstaltungen, darunter Fachvorträge, Ausstellungen, Tanzcafés, Filme und vor allem zahlreiche Beratungstermine.

Im Gespräch: Änne Türke (von links), Rolf Hirsch, Petra Schliebitz und Ursula Zundel.

Im Gespräch: Änne Türke (von links), Rolf Hirsch, Petra Schliebitz und Ursula Zundel.

Foto: Malsch

Ein Höhepunkt ist am Abschlusstag der "Markt der Möglichkeiten" auf dem Bonner Münsterplatz, bei dem es von 10 bis 17 Uhr jede Menge Informationen zum Thema Demenz geben wird.

"Das Thema ist für uns von langfristiger Bedeutung und wird an Wichtigkeit noch zunehmen", sagte Barbara Zarfelder vom Amt für Soziales und Wohnen. Und in seiner Begrüßungsrede machten der Bonner Vize-Bürgermeister Helmut Joisten ebenso wie Bernd Ehrich, Leiter des Gesundheitsamtes im Siegburger Kreishaus, deutlich, dass die vielfältigen Hilfsangebote für Betroffene und ihre Angehörigen immer unter dem Ansatz "ambulant vor stationär" stehen. "Diese Woche möge uns Mut machen, noch offener mit dem Thema Demenz umzugehen."

Genau für diesen beherzten und ehrlichen Umgang mit Demenz war dann Ursula Zundel die beste Botschafterin. In zu Herzen gehenden Worten schilderte sie die Odyssee, die sie in ihrer mehr als 15 Jahre dauernden Pflege gemeinsam mit ihrem plötzlich dement gewordenen Mann durchlaufen hat. Die Freunde und Nachbarn schauten alle weg, und erst mit Hilfe einer Tagespflege und einer Selbsthilfegruppe schaffte es die ehemalige Bäckersfrau, ihrem hilflosen Mann bis zu seinem Tod eine liebevolle Versorgung zu garantieren.

Wie wichtig gerade der Beistand für überforderte Angehörigen von Demenzkranken ist, machte auch Festredner Rolf D.. Hirsch deutlich. Zumal jede Erkrankung anders verlaufe und niemand in eine Schublade gesteckt werden möge. "Und dann lassen Sie uns nicht nur auf die Defizite der Erkrankten, sondern gerade auf verbliebene Ressourcen schauen", machte der Professor wiederum Mut.

Das komplette Programm gibt es auf im Internet auf www.bonn.de/@demenzwoche

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