Beuel verhandelt mit Bonner Stadtrat Bezirkspolitiker wollen das Pantheon

Beuel · Hätte die Beueler Bezirksvertretung über den neuen Standort des Pantheons zu entscheiden, wäre die Ansiedlung auf dem Gelände der Schauspielhalle Beuel beschlossene Sache. Das wurde am Mittwochabend deutlich.

 Ob das Pantheon auf das Areal der Schauspielhalle Beuel zieht, wird derzeit heiß diskutiert. Bislang spielt hier das Theater Bonn.

Ob das Pantheon auf das Areal der Schauspielhalle Beuel zieht, wird derzeit heiß diskutiert. Bislang spielt hier das Theater Bonn.

Foto: Nicolas Ottersbach

Mit einem Antrag von CDU, SPD und FDP wollten die Bezirksverordneten den Bonner Ratskollegen so etwas wie Rückenwind geben. Man begrüße die Pläne ausdrücklich und bitte OB, Rat und Verwaltung, "sich mit allem Nachdruck" für den Umzugsplan nach Beuel einzusetzen, so der Tenor des Antrags.

"Wir haben uns auch deshalb gefreut, weil die Schauspielhalle ein graues Dasein fristet, und die Zukunft ohne Pantheon keinesfalls gesichert wäre", sagte SPD-Fraktionschef Dieter Schaper stellvertretend für die Antragsteller. Das jedenfalls sehe er beim Blick in die Bonner Haushaltspläne. "Das Pantheon wäre ein Juwel für den Stadtbezirk", so Schaper. Hierfür gab es Zustimmung von Kulturdezernent Martin Schumacher, der den Stand der Dinge referierte.

Er betonte noch einmal die Dringlichkeit: "Der Entschluss muss dieses Jahr fallen, damit das Pantheon ab Herbst 2016 dort spielen kann." Dann habe das städtische Gebäudemanagement bis zum Sommer Zeit, den Umbau zu planen, der dann in den Ferien erfolgen könne. Derzeit würden Pantheon-Chef Rainer Pause und die künstlerische Leiterin Martina Steimer die Umbaukosten klären.

Theater Bonn verliert mit Einzug des Pantheons eine Spielstätte

Klar sei aber auch: Mit dem Einzug des Pantheons werde das Theater Bonn eine Spielstätte verlieren. Gerade die freie Szene sehe das mit Sorge. "Ich denke, diese Einschränkung muss das Theater hinnehmen, verstehe aber auch, dass Generalintendant Bernhard Helmich Sicherheit haben muss, dass in die Kammerspiele investiert wird", meinte der Kulturdezernent. Zumindest müssten sie so instand gesetzt werden, dass sie vom TÜV abgenommen würden.

Die von AfB-Mann Reinhard Friedemann Schulz kritisierte Forderung Helmichs zum Erhalt der Kammerspiele auch über dessen Intendanz 2018 hinaus, verteidigte Schumacher: "Er will das Haus in seiner Qualität erhalten und wird in seiner Zunft auch daran gemessen." Ferner habe Helmich schon auf die aus Brandschutzgründen geschlossenen Spielstätten Lampenlager und Malersaal verzichtet, obwohl ihm diese laut Vertrag zustünden. "Und das eben, weil er die finanzielle Situation der Stadt kennt", meinte Schumacher.

Die Finanzen waren am Ende für die Grünen der Grund, dem Antrag als einzige nicht zuzustimmen. "Natürlich wünschen wir uns auch eine optimale Entwicklung für Beuel, aber mit Rücksicht auf die Haushaltslage lehnen wir ihn ab", sagte Fraktionsvorsitzende Doro Schmitz. Worauf Schaper entgegnete, es gehe in der Bezirksvertretung nur darum, Konzept und Idee willkommen zu heißen.

FDP-Stadtverordneter Wilfried Löbach setzt beim Pantheon auf einen anderen Aspekt. "Zwischen den Theaterbesuchern und Beuel ist nie der Funke übergesprungen, das wäre mit den Pantheongästen anders", mutmaßt er. Die Grünen-Stadtverordnete Ros Sachsse-Schadt geht noch weiter: "Wir müssten uns generell mal um das Gebiet zwischen Bahnhof und Halle Beuel kümmern."

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