Von Bonn nach Santo Domingo Beuels Vize-Bürgermeister in Hilfsmission unterwegs

BEUEL · Beuels Vize-Bürgermeister Ralf Laubenthal hat sein Herz an die Dominikanische Republik verloren - nicht nur als Tourist, sondern auch als Aufbauhelfer. In Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk Trust hat er maßgeblich zum Bau einer Schule in Santo Domingo beigetragen.

 Herzliche Begrüßung in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik: Ralf Laubenthal inmitten der Schulkinder.

Herzliche Begrüßung in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik: Ralf Laubenthal inmitten der Schulkinder.

Foto: Rainer Schmidt

Mit einer neuen Idee für ein Projekt ist Ralf Laubenthal von der Insel Hispaniola, auf der die Länder Dominikanische Republik und Haiti liegen, zurückgekehrt. Hingeflogen ist er, weil sein Urlaubsziel seit einigen Jahren nahezu immer die Dominikanische Republik ist, zurückgekommen ist er mit der Einsicht, dass man in beiden Ländern den Menschen helfen müsse.

Begonnen hatte seine Faszination für diese Insel vor gut 20 Jahren bei einem dreiwöchigen Urlaub in der Dominikanischen Republik. „Als bei meinem ersten Besuch auf der Insel die Tür vom Flieger aufging und ich die Treppe herunter stieg, da hatte ich das Gefühl, hier bin ich zu Hause“, erzählt der stellvertretende Bürgermeister von Beuel. Als Laubenthal vor sechs Jahren wieder einmal in die Domrep, wie die Dominikanische Republik landläufig genannt wird, geflogen ist, da hatte er im Hinterkopf, dass es immer Menschen gibt, für die man etwas mitnehmen kann. Bei diesen Überlegungen hatte er SuTrA (Support Trust Abroad), ein Kinderhilfswerk, über das Internet kennengelernt.

Kindern helfen, die keine Chance haben

Tabea Thomaschke, eine Musikschullehrerin aus Köln, hat in Santo Domingo, der Hauptstadt des Landes, ein Haus für Kinder gemietet, die im Land eigentlich keine Chance haben. Diese Kinder stammen aus Familien, die ursprünglich aus Haiti kommen, illegal im Land sind und deshalb keine Pässe haben. Und ohne Pass kommt man nicht in die Schule. Dieses Haus, in dem jetzt einige einheimische Frauen die Kinder unterrichten, wurde zum Ursprung des Kinderhilfswerkes. So kam es, dass Laubenthal bei diesem Besuch vor sechs Jahren mit einem kleinen Koffer für sich und einem Riesenkoffer voller Geschenke für die Kinder des Kinderhilfswerks hingeflogen ist. „Das war in einer Phase, wo der Verein zwar eingetragen, aber nicht besonders gut organisiert und aufgestellt war“, berichtet Laubenthal.

Er war beratend behilflich, die Strukturen des Vereins zu verbessern und auch um Gelder für den Verein zu akquirieren. „Gelder für Projekte zu bekommen, ist nicht so schwer“, sagt er. „Aber Gelder für die Mitarbeiter vor Ort zu bekommen, das ist nicht leicht.“ Inzwischen hat sich aus dem kleinen Haus mithilfe eines Sponsors eine richtige Schule, die von 50 Kindern besucht wird, entwickelt. Ein zweites Gebäude ist in Vorbereitung. Dazu gibt es einen Kinderhort für die ganz Kleinen.

Von Santa Domingo nach Haiti ist es zumindest auf der Landkarte nicht weit. „Doch dazwischen liegen Welten“, meint Laubenthal. Die Armut der Menschen, die direkt hinter der Grenze leben, ist allgegenwärtig. Deshalb schwebt es ihm und SuTrA seit seinem letzten Besuch vor, auch ein Projekt in Haiti zu starten.

Laubenthal ist sich bewusst, dass es in Oberkassel einen Verein gibt, der bereits ein Waisenhaus und eine Schule in Haiti unterstützt: Den Verein „INTEGER – die ganze Welt e.V.“, der am Kalkuhl-Gymnasium angesiedelt ist. „Es wäre sicher sinnvoll, wenn wir unsere Erfahrungen austauschen und vielleicht unsere Aktivitäten bündeln könnten“, meint er, „denn zusammen erreicht man immer mehr“.

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