Tenten-Haus Beueler Künstlerin Sandra Ney zeigt ihre Malereien

SCHWARZRHEINDORF · "Urkräfte im Lebensstrom" nennt Sandra Ney ihre neueste Ausstellung im Tenten-Haus der Begegnung in Schwarzrheindorf. In den in informeller und experimentelle Malweise gefertigten Bildern sind Ströme und Landschaften zu erkennen, teils diffus, teils gut erkennbar.

 Ihre Bilder fließen aus dem Unterbewusstsein auf die Leinwand, sagt die Beueler Künstlerin Sandra Ney.

Ihre Bilder fließen aus dem Unterbewusstsein auf die Leinwand, sagt die Beueler Künstlerin Sandra Ney.

Foto: Rainer Schmidt

"Urkräfte im Lebensstrom" sind elf Malereien mit unterschiedlichen Techniken auf Papier und Leinwand, die den Ursprung des Lebens und die darin verborgenen Kräfte erahnen lassen. "Ich nenne diese Art Bilder auch gerne Seelenlandschaften", sagt sie zu diesen Werken. "Denn charakteristisch für die informelle Malerei ist, dass die Strukturen, die Farben und der Pinselductus nicht vom Verstand sondern von der Intuition gesteuert werden."

Der "Lebensstrom" oder die "Ströme des Lebens" sind für sie Metaphern, weil das Leben selber ein Strom sei. Intuition, Formen und Strukturen entstehen von innen heraus und lassen innere Landschaften oder innere Landkarten auf der Leinwand entstehen. "Ich habe meine weiße Leinwand vor mir, habe die Farbpalette und den Pinsel bereit, mische die Acrylfarben und fange einfach spontan an", erklärt sie ihre Vorgehensweise. "Das Bild fängt dann an sich selbst zu gestalten. Es fließt aus dem Unterbewusstsein auf die Leinwand", ergänzt sie. Meist arbeitet sie dabei in Trance, völlig losgelöst vom Hier und Jetzt - bekommt unter Umständen nicht einmal mit, wenn das Telefon klingelt.

Ihre experimentellen Bilder sind nie fertig. Sie könnte ein x-beliebiges in dieser Technik gemaltes Bild aus der Ausstellung nehmen und daran weiter arbeiten. So lange, bis sie selber etwas in ihren Bildern entdeckt, sagte sie.

Kräftige Farben, meist leuchtend, hat sie dabei auf die Leinwand gebracht. Mal in reinem Acryl, mal mit zusätzlichen Partikeln in den Farben, die ihren Bildern Strukturen geben und die für den Laien diese wie mit Öl gemalt aussehen lassen. Neben einer Gruppe von Bildern, die sie "Urknalltheorie" nennt, zeigt sie auch Bilder mit indischem Einfluss oder Bilder aus ihrer frühen Schaffensphase, bei denen der Einfluss von Kandinsky oder Miro zu erkennen ist. In einer weiteren Bildserie hat sie die sieben Schöpfungstage gemäß der Überlieferung der biblischen Genesis malerisch umgesetzt - sehr realistisch, leicht verständlich, in starken, kräftigen Farben und kaum abstrahiert.

Die Ausstellung ist im Tenten-Haus, An der Wolfsburg 35, noch bis zum 29. Mai zu sehen

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