Immer noch aktiv Beueler Kegelverein feiert 100. Geburtstag

BEUEL · Kajo Kusen beging jetzt ein eher seltenes Jubiläum: Der Kegelverein „Amicitia“ - lateinisch für Freundschaft - feierte mit all seinen neun Mitgliedern sowie deren Frauen und den Witwen verstorbener Kegelbrüder das 100-jährige Bestehen.

 Sitzend von links nach rechts: Werner Hunold (92) und Hans Günther Wolf (93); stehend von links nach rechts: Dieter Klein (83), Heinz Heiland (83), Klaus Behne (78), Joachim Onderka (82), Wilhelm Quirrenbach (86) und Kajo Kusen (83), Willi Kehr (88).

Sitzend von links nach rechts: Werner Hunold (92) und Hans Günther Wolf (93); stehend von links nach rechts: Dieter Klein (83), Heinz Heiland (83), Klaus Behne (78), Joachim Onderka (82), Wilhelm Quirrenbach (86) und Kajo Kusen (83), Willi Kehr (88).

Foto: Willi Kehr

„Die Gründung hat trotz des stattlichen Durchschnittsalters von 85,3 Jahren keines der Mitglieder erlebt: Am 8. Mai 1918 beschlossen acht junge Männer, die der katholischen Jugend angehörten, einen Kegelklub zu gründen. Wie praktisch, dass das Vereinshaus an der Kirche Sankt Josef eine Kegelbahn besaß. Da den fröhlichen Kegelbrüdern dort aber die Bewirtung fehlte, zog das Grüppchen regelmäßig nach dem Kegeln ins benachbarte Gasthaus „Zur Glocke“, das dann – nachdem der Wirt auf eindringlichen Wunsch der Kegler selber eine Bahn bauen ließ – ab 1924 das Zuhause des Vereins wurde.

Und zwar für lange Jahre: Gasthaus und Kegelbahn blieben von den Verwüstungen des zweiten Weltkriegs verschont, und so konnten sich die Männer bereits 1946 wieder zu ihren regelmäßigen Kegelabenden treffen. Allerdings in kleinerer Besetzung: Zwei Kegelbrüder hatten im Krieg ihr Leben verloren, zwei weitere wurden schwer verwundet. Ab 1948 wurden auch die jährlichen obligatorischen Kegeltouren wieder aufgenommen, wie sie in den Vorkriegsjahren zur Tradition geworden waren. Seit September 1984 wird wieder im Pfarrheim gekegelt: Pfarrer Gottfried Richenhagen hatte dort eine neue Kegelbahn bauen lassen. „Jetzt aber mit eigener Bewirtung“, erinnert sich Kusen fröhlich. Seitdem rollt dort zweimal im Monat die Kugel, einmal im Jahr gönnt sich die betagte Keglertruppe samt Ehefrauen ein gemeinsames Essen oder einen Ausflug.

Zum Jubiläum ging es diesmal für ein festliches Abendessen ins „Haus am Rhein“, wo der Brühler Fotokünstler Bernd Runk „Bilder mit Musik“ für die Kegler „malte“. Dass das Jubiläum mit fünfmonatiger Verspätung begangen wurde, störte niemanden. Bei so vielen Jahren kommt es wohl auf ein paar Monate nicht an. Eine runde Summe aus der Kegelkasse ließen die Senioren anlässlich des Jubiläums übrigens über die Caritas einer bedürftigen Familie zukommen.

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